Neue Pläne beim Restaurant Ryburg

  23.03.2023 Möhlin

Vorübergehend ziehen Geflüchtete ein

Die Gemeinde Möhlin hat mit den neuen Besitzern eine Zwischennutzung vereinbart: Das «Rybürgli» soll zur Flüchtlingsunterkunft werden. Danach wird das Restaurant zugunsten einer Überbauung abgerissen.

Ronny Wittenwiler

Es war im Sommer 2017, als das Restaurant Ryburg seine Türen schloss. Es konnte kein neuer Wirt mehr gefunden werden, der als Pächter das Lokal in eine Zukunft führen würde: Mit Ausnahme von privaten Anlässen und der Nutzung während der Fasnacht steht das einstige Traditionsrestaurant deshalb seit bald sechs Jahren leer. Jetzt gibt es neue Pläne.

Mietwohnungen und Gewerbe
Per 1. Januar 2023 ging das «Rybürgli» in neue Hände. Die Familie Bürgin als bisherige Besitzerin verkaufte die Immobilie samt Umschwung an die Firma Anec AG von Roland Häsler und Marc Staub. Sie planen, das Areal einer neuen Nutzung zuzuführen. «Wir sind noch komplett am Anfang», sagt Architekt Marc Staub. Aufgrund der Grösse des gesamten Areals mit knapp 2300 Quadratmetern dürften mindestens zwei Gebäudekomplexe erstellt werden. Vorgesehen seien Mietwohnungen sowie Gewerberäumlichkeiten.

Der bestehende Gebäudekomplex mit Restaurant samt Anbauten stehe unter Volumenschutz, sagt Marc Staub. Es gehe nun darum, ein Projekt in engem Austausch mit der Gemeinde und der Kernzonenkommission zu entwickeln. Dabei wolle man sich an der bisherigen Gestaltung des «Zentrums Riburg» in unmittelbarer Nähe orientieren, wo ebenfalls Neubauten mit Wohnungen und Gewerbef lächen im Erdgeschoss (Volg, Apotheken, Arztpraxis, etc.) entstanden sind. Somit ist auch klar: Ein Restaurant wird es künftig nicht mehr geben. Nachdem dieses vor sechs Jahren geschlossen hatte, wurde das Interesse von potenziellen Wirten nicht wirklich grösser. Es ist anzunehmen, dass das «Rybürgli» abgerissen wird. Marc Staub erklärt: «Das lässt sich noch nicht mit abschliessender Sicherheit sagen, aber anhand der bestehenden Bausubstanz ist stark davon auszugehen, dass das Restaurant komplett einem Neubau weicht.»

Vertrag mit der Gemeinde
Innerhalb der nächsten fünf Jahre wolle man die geplante Bebauung auf dem Areal realisiert haben, sagt Investor Roland Häsler. «Doch bis wir anfangen können, dürften sicher noch rund zwei Jahre verstreichen.» Mit der Gemeinde habe man deshalb vereinbart, das Restaurant samt den dazugehörenden Anbauten als Unterkunft für Schutzsuchende zu nutzen. Das bestätigt nun auch die Gemeinde Möhlin auf Anfrage. Vorgesehen ist, dass ab 1. Juli rund zwei Dutzend Flüchtlinge einziehen. Der Vertrag für diese Zwischennutzung ist mit einer Laufzeit von einem halben Jahr befristet, mit Option auf Verlängerung. Das sei für alle Beteiligten eine gute Lösung, sagt Roland Häsler. Einerseits fänden Geflüchtete vorübergehend hier Platz, andererseits nehme diese sinnvolle Zwischennutzung etwas Zeitdruck aus dem Projekt. Und wie viele Wohnungen sollen dereinst dort, wo früher Bier gezapft wurde, entstehen? «Ungefähr fünfzehn, vielleicht ein paar mehr», sagte Marc Staub und verweist noch einmal darauf: «Wie gesagt, wir sind erst am Anfang der Planung.» Seit ein paar Tagen sind auf dem grossen Parkplatz vor dem leerstehenden Restaurant zudem Parkfelder eingezeichnet. Auch das ist Teil der Zwischennutzung. Bis das Areal neu bebaut wird, werden Parkplätze an Interessenten vermietet.


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