Sie sind meist mit Leib und Seele dabei: Sängerinnen und Sänger eines Gospelchors. In Rheinfelden existiert ein solcher bereits seit dreissig Jahren. Von den Anfängen des Chors bis hin zur Gegenwart durchströmte immer auch ein internationaler Glanz das Ensemble, die Dirigenten stammten aus den USA und Japan. Pünktlich zum 30-Jahre-Jubiläum hat der Gospelchor Rheinfelden jetzt Grosses vor. Dafür werden Projektsängerinnen und Projektsänger gesucht. (rw)

Feiern, was jetzt ist und gestern war

Zuerst war da ein Hauch Karibik: 30 Jahre Gospelchor Rheinfelden

Vor dreissig Jahren wurde der Gospelchor Rheinfelden aus der Taufe gehoben. Für die heute im Chor singenden Frauen und Männer ein guter Grund, ein besonderes Projekt zu lancieren – auch, um an die Anfangszeiten zu erinnern. Gesucht werden: Sängerinnen und Sänger.

Damals, vor dreissig Jahren: Fulminant war der Gospelchor Rheinfelden gestartet; fulminant mit Chester Gill, dem legendären Vollblutmusiker aus der Karibik. Er war leidenschaftlicher und charismatischer Bandleader, Komponist und Musikpädagoge. Mit seinen afro-amerikanischen Rhythmen und dem jazzigen Flair hat er einen pulsierenden Groove lanciert. «Seine Songs haben meist eine simple Struktur, aber viel Ausdruck und gehen viral», sagt Martin Berchtold vom Gospelchor Rheinfelden. 2003 dann, und viel zu früh, ist Chester Gill verstorben. Er habe durch sein vielseitiges Schaffen einen grossen Schatz an Kompositionen und Arrangements hinterlassen, sagt Berchtold.

Den Gospel weitergepflegt
Chester Gills Erbe trat Christoph B. Hermann an, ein Tausendsassa, sehr versiert in verschiedensten Musikstilen, er studierte Schulmusik und Dirigieren. Sensibel habe er Gills Repertoire übernommen und den Gospel-Spiritual Sound weiter gepf legt. «Dennoch hat er seine eigene Handschrift implementiert und längst bekannte Lieder neu auferstehen lassen. Als Generalist verstand Christoph B. Hermann, verschiedene Musikstile zu verschmelzen, gelegentlich auch Instrumental-Begleitung zu integrieren und Neues zu schaffen.» Ein Höhepunkt war 2019 ein Workshop mit Calvin Bridges – ein begnadeter Sänger, Songwriter und Musiker mit grosser Schaffenskraft und charismatischer Prediger aus Chicago. Der Abschluss des Workshops sei ein bebendes u nd m itreissendes Konzert mit dem Gospelchor Rheinfelden und den neuen Sängerinnen und Sängern gewesen, erzählt Berchtold.

Tachikawa übernahm
Zu Beginn der Corona-Pandemie kam es wieder zu einer Stabsübergabe: Akira Tachikawa aus Japan wurde der neue Chorleiter. Er studierte Gesang und war als Countertenor auf Tournee in Europa, USA und Asien. Mit verschiedenen Studiengängen, unter anderem auch in Chorleitung, hat er sein Profil erweitert und gibt zurzeit in vier verschiedenen Chören den Ton an. Tachikawa ist ein kreativer Arrangeur und versteht es, aktuelle und traditionelle Kompositionen mund- und bedürfnisgerecht an den Chor anzupassen, um eine neue Qualität herauszukristallisieren. Einmal mehr könne sich der Chor glücklich schätzen, wieder einen hochkarätigen und sympathischen Dirigenten zu haben.

Heute seien rund dreissig Personen dabei im Gospelchor Rheinfelden, sagt Berchtold gegenüber der NFZ. Rund zwei Dutzend würden jeweils aktiv singen. Ohne Frage: Auch der Gospelchor Rheinfelden hatte unter der Corona-Pandemie gelitten. Kurz vor Corona hätten noch bis gegen vierzig Personen im Gospelchor gesungen. «Über neue Sängerinnen und Sänger freut sich der Chor», sagt Berchtold. Geprobt wird jeweils dienstags von 20 bis 21.30 Uhr in der reformierten Kirche.

Das Projekt
Pünktlich zum Jubiläum will der Gospelchor seine dreissig Jahre nun auf leben lassen. Geplant ist deshalb ein besonderes Chorprojekt. «Es soll eine Retrospektive sein, mit Highlights aus der Ära Gill und der Ära Hermann. Aber auch mit dem neuen Chorleiter Tachikawa, der neue Töne anschlägt.» Das Repertoire mit den traditionellen und arrangierten Gospelsongs solle erweitert werden mit modernen, geistlichen Songs, erzählt Berchtold. Für das grosse Vorhaben im Herbst sucht der Gospelchor Rheinfelden nun Projektsängerinnen und Projektsänger. (mgt/rw)

Aus Freude am Gesang

Für die beiden Jubiläumskonzerte vom 29. und 31. Oktober sind Projektsängerinnen und Projektsänger gesucht. Erwünscht sind auch Sängerinnen, die einen Solopart übernehmen können. Weitere Informationen und Kontakte im Internet.

www.gchor.ch