Taucher entdecken historisches Mauerwerk mit Schacht

  02.02.2023 Rheinfelden

Exploration des St. Anna-Lochs in Rheinfelden

Das Tauchprojekt im Rhein beim Inseli in Rheinfelden gewinnt an Fahrt. Am Wochenende haben die Taucher ein Mauerfragment mit einem Schacht entdeckt. Woher das Mauerwerk stammt, ist noch unklar. Es gibt aber Vermutungen.

Valentin Zumsteg

In den Tiefen des Rheins verbirgt sich so manches Geheimnis. Die Tauchgruppe xPloris versucht in Rheinfelden einige davon zu entschlüsseln. «Unsere grösste Entdeckung am vergangenen Wochenende war ein Schacht, der durch ein Mauerfragment führt», erklärt Petar Ljubicic. Er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter haben ein Projekt gestartet, um das sagenumwobene Rheinfelder St. Anna-Loch und das Gebiet beim Inseli zu erforschen (die NFZ berichtete).

Zivilisationsmüll entfernt
Die genaue Grösse des am Wochenende entdeckten Objekts lasse sich noch nicht beziffern. «Das wissen wir erst nach Auswertung des 3-D-Scans, den wir gemacht haben. Momentan schätze ich, dass der Schacht zirka 30 x 30 Zentimeter breit und zirka drei bis vier Meter lang ist», schildert Ljubicic.

Die Tauchgänge seien zufriedenstellend, aber anstrengend gewesen. «Am Samstag haben wir den Zivilisationsmüll aus dem Bereich entfernt, den wir scannen wollten und eine neue Kamera getestet.» Am Sonntag hat die Tauchgruppe dann Aufnahmen gemacht. Gleichzeitig ist ein Unterwasser-GPS getestet worden, das die Taucher im Wasser orten kann, um die Fundstücke genau zu lokalisieren.

Historiker hilft mit
Woher das Mauerfragment mit dem Schacht kommt, ist noch unklar. «Unsere Theorie lautet, dass es von einer Festung stammt, die im 17. Jahrhundert gesprengt worden ist.» Bei der Aufklärung soll der Fricktaler Historiker Linus Hüsser helfen, der sich ebenfalls bei diesem Projekt engagiert. «Er wird den geschichtlichen Teil übernehmen», so Ljubicic. Die nächsten Tauchgänge werden voraussichtlich in knapp zwei Wochen durchgeführt. Zuvor ist am kommenden Samstag eine Infoveranstaltung in der Stadtbibliothek geplant. «Wir sind begeistert, wie viele Leute fasziniert sind von unserem Projekt», sagt Petar Ljubicic.

Um die Ausrüstung für die Dokumentation der Unterwasserwelt zu finanzieren, hat die Tauchgruppe eine Spendenaktion gestartet, die noch gut zwei Wochen läuft. Aktuell sind aber erst knapp 30 Prozent der angestrebten 15 000 Franken zugesagt. Ljubicic: «Jetzt kommt der Schluss-Sprint. Wir müssen nochmals alle Kräfte mobilisieren.»

Infoveranstaltung zum Projekt am Samstag, 4. Februar, von 16 bis 18 Uhr in der Stadtbibliothek Rheinfelden. Maximal 40 Personen. Reservation über die Mailadresse: petar@80cuft.com,

Spendenaktion für das Tauchprojekt: https://wemakeit.com/projects/exploration-st-anna-loch


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