Kein Coup auf dem Eis
15.02.2023 Rheinfelden, SportDas Abenteuer Playoffs war von kurzer Dauer für die Eishockeyaner aus der Zweitliga und die zweite Mannschaft ist in die vierte Liga abgestiegen. Der Sportchef zieht Bilanz. Unzufrieden ist er nicht.
Ronny Wittenwiler
Die Geschichte der Playoffs für den EHC Rheinfelden ist schnell ...
Das Abenteuer Playoffs war von kurzer Dauer für die Eishockeyaner aus der Zweitliga und die zweite Mannschaft ist in die vierte Liga abgestiegen. Der Sportchef zieht Bilanz. Unzufrieden ist er nicht.
Ronny Wittenwiler
Die Geschichte der Playoffs für den EHC Rheinfelden ist schnell erzählt. Drei Spiele, drei Niederlagen. Das Saisonende kam zum frühestmöglichen Zeitpunkt. «Klar ist man dann enttäuscht», sagt Sportchef Roman Huber. Er erinnert etwa an Spiel Nummer zwei in dieser Playoff-Serie gegen das favorisierte Freimettigen. Vor heimischem Publikum kam Rheinfelden zu Beginn des letzten Drittels und nach einem 1:3-Rückstand auf ein 3:3 heran – ging dann aber in den letzten vierzehn Minuten gleich mit 4:10 unter. Huber sagt hingegen auch: Das Ausscheiden bereits in der ersten Playoff-Runde kam nicht unerwartet. «Freimettigen war einfach besser.»
Bereits in der Qualifikation waren die Gegner oftmals besser. Aus fünfzehn Spielen resultierten zehn Niederlagen. Dabei schoss Rheinfelden 43 Tore und kassierte deren 93. Die Qualifikation schloss der EHCR auf Platz 13 ab (16 Teams bestritten die Meisterschaft in dieser Gruppe). Somit ist am Ende auch die Geschichte der Qualifikation vor allem eines: schnell erzählt.
Schwierige sportliche Bedingungen
Das alles sei nicht überraschend gekommen. «Wir haben von Anfang an gewusst, dass es eine schwierige Saison wird», sagt Sportchef Huber und spricht dabei auch die Abgänge von Leistungsträgern zum EHC Zunzgen-Sissach an. Diese Abgänge erfolgten gezielt im Rahmen einer Kooperation und die NFZ hatte vor dem Saisonstart darüber berichtet: Ziel ist es, in naher Zukunft wieder eine 1. Liga-Mannschaft in der Region stellen zu können; diese Rolle soll Zunzgen-Sissach zuteil werden. In Rheinfelden sollen junge Spieler gefördert und die besten unter ihnen fit gemacht werden, um sie später bei den Baselbietern nach Höherem streben zu lassen.
Gerade diese Integration und Förderung von neu hinzugestossenen, jungen Spielern sei in dieser Spielzeit beim EHC Rheinfelden absolut gelungen, findet Huber. «Ich hätte nie gedacht, dass sie sich so gut und rasch einfinden. Dieser Teamspirit ist sensationell. Da haben wir mehr erreicht, als gedacht.»
Diesen Spirit habe man sowohl in der ersten Mannschaft (2. Liga), als auch in der zweiten (3. Liga) wahrgenommen. Viele Spieler, auch das betont Huber, seien immer mal wieder in beiden Teams eingesetzt worden – wegen der generell dünnen Spielerdecke bei den Aktiven. «So war für manche die Belastung sehr hoch.» Als dann im November und Dezember wegen Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfällen die Kaderdecke noch dünner geworden sei, «dann ist es halt schwierig, eine gute Zweitligamannschaft schlagen zu können.» Unter all diesen Umständen kommt der Sportchef trotzdem zum Schluss: «Platz 13 in der Qualifikation war gut.»
Abstieg der zweiten Mannschaft
Ein regelrechter Coup, wie er der ersten Mannschaft allerdings verwehrt blieb, ist auch der zweiten Mannschaft nicht gelungen. Das Team musste gar den Abstieg aus der 3. Liga hinnehmen. Auch hier seien die Gründe ähnlich gelagert, so Huber. Wegen der dünnen Spielerdecke kam man oftmals nicht umhin, mit einer Rumpftruppe antreten zu müssen. Nächste Saison stehen dem EHC zu wenig Spieler zur Verfügung, um in der 4. Liga ein eigenes Team zu stellen. Möglicherweise werde es eines zusammen mit Zunzgen-Sissach geben, sagt Roman Huber, der sein Amt als Sportchef niederlegen wird. Eine Nachfolge sei gefunden, «das ist aber noch nicht spruchreif.»
Und wie geht es mit der ersten Mannschaft weiter?
«Viele Spieler aus Sissach haben bekräftigt, dass sie hier bleiben wollen», sagt Huber. Auch wolle man mit Philipp «Pipo» Stäubli (Headcoach) und Thomas Keller (Spielertrainer) weiterarbeiten. In welcher Form konkret, sei noch offen. «Wir werden das Gespräch suchen.» Gleiches gilt für den bisherigen Coach der zweiten Mannschaft, Roger Küng. Huber sagt: «Für den EHC Rheinfelden muss es auch künftig Ziel bleiben, Zweitliga-Eishockey zu spielen.»