«S’Mümpfeli» gab es dieses Jahr in Rheinfelden nicht, aber «s’Ouvertürli» im Dianapark nach zwei Jahren Aussetzen wegen Corona schon. Der Probekeller unter dem Kindergarten war besetzt bis zum letzten Platz.
Edi Strub
D’Gastronome bewiesen, dass sie das mit dem Reimen und ...
«S’Mümpfeli» gab es dieses Jahr in Rheinfelden nicht, aber «s’Ouvertürli» im Dianapark nach zwei Jahren Aussetzen wegen Corona schon. Der Probekeller unter dem Kindergarten war besetzt bis zum letzten Platz.
Edi Strub
D’Gastronome bewiesen, dass sie das mit dem Reimen und Spotten voll im Griff haben. Mal für Mal quittierten die rund hundert Anwesenden die Versli der beiden mit prustendem Lachen und Beifall. Themen waren die Gender-Absurditäten, die Fussball-WM von «Seppli» Blatter und Infantino in der katarischen Wüste. Weiter ging es mit der «Pandemamamia» oder der deutschen Bahn, die zwar billig fährt für neun Euro, aber kaum je nach Plan. Alles frei und unbeschwert vorgetragen, als ob es den beiden Gastronomen im Moment gerade eingefallen wäre. Die «Bangg» floss dahin wie ein witziges Gespräch mit dem Publikum mit immer neuen und unerwarteten Pointen. Die beiden zeigten Talent in der Klasse der besten Basler Bängg. Mit Sujets betrachtet aus dem Blickwinkel des einheimischen Wirts und der Wirtin an der Rheinfelder Marktgasse:
Der Schütze baut und baut und baut, Ihr chönned jetzt sage was dr wänd
Aber sit d’Patiänte im Schiff sin het das Hotel a usslaschtig vo hundert Prozänt
Zur WM in Katar kalauerten d’Gastronome:
Today I feel like e Quatara
Seit dr Infantino ohni Haara.
Und zu den Klebern und dem FCB:
Läbsch du noh oder kläbsch du scho?
Dr FCB chunt nit vom Fläck
Uff eimol isch dr Alex wäg
Keine häts dänkt do mach i e Wett
Das mr mol froh sin, dass de
Däge a Vogel het.
Vieles, was die Gastronomen servierten, ist kurz und prägnant, anderes komisch räsonierend wie von einem Stadtoriginal, das seine Gedanken zu Gott und die Welt auf einer Bank im Stadtpark zum Besten gibt.
«Es Liedli meh»
Auch «d’Spitzbuäbe», Blechbläser und Schlagzeuger, hervorgegangen aus der grösseren Formation der «Gasseschränzer», sorgten für Begeisterungsstürme. Die Dreizehn sind alte Kollegen, die sich schon als Jugendliche kannten und nun in der kleineren Formation eine etwas feinere Klinge führen wollen als eine reine Guggemusigg. Das Repertoire reicht von «Es gibt kein Bier auf Hawaii, es gibt kein Bier» bis zu Big-Band-mässigen Tönen. Die Dreizehn üben jeweilen ab September das neue Programm ein, aber schon nach ein paar Mal könnten sie das jeweilen so gut, dass sie im Probelokal einfach Musik machten, erzählte Andi vor dem Auftritt. Das Publikum klatschte, filmte, schunkelte und sang schliesslich mit: «Es ist so heiss auf Hawaii, kein kühler Fleck. Und nur von Hulahula geht der Durst nicht weg.» Teilgenommen am Ouvertürli haben vor allem Freunde und Bekannte der «Spitzbuäbe», aber angeblich auch bekennende Fasnachtsmuffel. Anzumerken war das keinem, denn geklatscht haben alle und gebuht auch, als das letzte «Lied» wie «d’Spitzbuäbe» ihre Stücke nennen, angekündigt wurden. Es sollte noch «es Liedli meh sii».