Feldschlösschen verkauft mehr Bier
09.02.2023 Essen und Trinken, RheinfeldenGastronomie bleibt unter Druck
2022 war ein schwieriges, aber erfolgreiches Jahr für Feldschlösschen. Trotz Corona-Einschränkungen zu Beginn des Jahres konnte der Umsatz mit Bier und Getränken erhöht werden und befand sich wieder auf dem Niveau von 2019.
Valentin ...
Gastronomie bleibt unter Druck
2022 war ein schwieriges, aber erfolgreiches Jahr für Feldschlösschen. Trotz Corona-Einschränkungen zu Beginn des Jahres konnte der Umsatz mit Bier und Getränken erhöht werden und befand sich wieder auf dem Niveau von 2019.
Valentin Zumsteg
«Der Biermarkt hat sich 2022 erholt. Wir sind insgesamt mit dem Geschäftsjahr zufrieden», sagte Thomas Amstutz, CEO der Feldschlösschen Getränke AG, am Dienstag anlässlich einer Online-Medienkonferenz. Die grösste Brauerei und Getränkehändlerin der Schweiz verzeichnete 2022 gegenüber dem Vorjahr beim abgesetzten Volumen von Bier und Getränken ein Plus von 19 Prozent, beim Umsatz von 24 Prozent. «Der Umsatz liegt damit auf dem Niveau von 2019», so Amstutz.
«Die Gastronomie hat sich verändert»
In der Schweizer Gastronomie hingegen wurden 2022 verglichen mit 2019 sechs Prozent weniger Bier konsumiert. «Die Gastronomie hat sich in der Pandemie verändert, viele Konkurse waren zu verzeichnen. Es gibt eine Verschiebung des Absatzes in den Detailhandel; die Leute treffen sich vermehrt privat», betonte Amstutz. Er glaubt, dass dies auch künftig so bleiben wird. Der Fricktaler Getränkehersteller hat während der Covid-Jahre neue Geschäftsfelder erschlossen, um die erheblichen Einbussen in der Gastronomie zu kompensieren. Dies habe sich als richtig erwiesen. So werden am Standort Rhäzüns im Lizenzverfahren die Marken Pepsi und 7Up produziert. Im Bereich der Softdrinks konnte Feldschlösschen nach eigenen Angaben insbesondere mit der Marke Pepsi Marktanteile gewinnen. Ausserdem wurde im Getränkehandel das Angebot im Bereich Spirituosen und Wein deutlich ausgeweitet.
Beim reinen Biervolumen erzielte Feldschlösschen im vergangenen Jahr eine Steigerung von 9 Prozent gegenüber 2021 und damit ein höheres Wachstum als der Schweizer Gesamtmarkt (+7 Prozent). «Wir haben Marktanteil gewonnen», sagte der CEO. Den Umsatz mit Craftund Spezialitätenbieren steigerte die Brauerei 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent. Die alkoholfreien Biere verbuchten ebenfalls eine zweistellige Zuwachsrate beim Umsatz (+17 Prozent). Verglichen mit 2019 resultierte gar ein Umsatz-Plus von 50 Prozent. Feldschlösschen habe auf die richtigen Trends gesetzt. Amstutz geht davon aus, dass der Markt für alkoholfreie Biere weiterwachsen wird.
«Wir haben Wachstum erzielt, obwohl wir mit vielen Herausforderungen in der Lieferkette und der unsicheren Energiesituation konfrontiert waren», erklärte Amstutz. Für 2023 rechnet er weiterhin mit hohen Preisen für Energie und Rohstoffe, er geht auch von einer Eintrübung der Konsumentenstimmung aus. Trotzdem sei Feldschlösschen zuversichtlich ins neue Jahr gestartet.
Ein Bierbecher aus Holz
Feldschlösschen verfolgte seine Nachhaltigkeitsstrategie ‹Together Towards ZERO› auch im vergangenen Jahr weiter. Dank konzentriertem Alkohol aus der Herstellung von alkoholfreiem Bier und dank Biogas aus der eigenen Abwasserreinigungsanlage liegt am Standort Rheinfelden der Anteil erneuerbarer Energien für die Wärmeproduktion bei 74,7 Prozent. Durch mittlerweile neun Anlagen auf den Dächern von Feldschlösschen wurde 2022 3,5 Mio. kWh Solarstrom produziert und beim Strom ein Eigendeckungsgrad von 17 Prozent erreicht, wie das Unternehmen schreibt.
Mit einer neuen Partnerschaft mit dem Schweizer Start-up Arboloom will Feldschlösschen seinen CO2-Fussabdruck weiter reduzieren. An einigen der jährlich rund 7000 Veranstaltungen, die Feldschlösschen mit Bier und Getränken beliefert und an welchen keine Mehrwegbecher eingesetzt werden können, soll der weltweit erste kompostierbare Bierbecher aus Holz die Einweg-Plastikbecher ersetzen. (mgt)