Fabian Weiss will weiter nach oben
13.02.2023 SulzDer Sulzer Radsportler bereitet sich auf die neue Saison vor
In den Nachwuchskategorien bestritt der Sulzer Radsportler Fabian Weiss auch Querfeldeinrennen. Nachdem er letztes Jahr jedoch Schweizermeister im Einzelzeitfahren in der Kategorie U-23 wurde, verschrieb sich der 20-jährige ...
Der Sulzer Radsportler bereitet sich auf die neue Saison vor
In den Nachwuchskategorien bestritt der Sulzer Radsportler Fabian Weiss auch Querfeldeinrennen. Nachdem er letztes Jahr jedoch Schweizermeister im Einzelzeitfahren in der Kategorie U-23 wurde, verschrieb sich der 20-jährige Sulzer ganz der Strasse.
August Widmer
«Von den Querfeldeinrennen habe ich definitiv Abstand genommen», verrät Fabian Weiss. Da er nicht mehr dabei war, nahmen Anfang Januar an der Querfeldein-Schweizermeisterschaft in Mettmenstetten im Zürcher Säuliamt mit Lars Emmenegger, Kaisten (19. Rang), und Louis Munk, Sulz (23.), nur zwei Fricktaler, beide im Rennen der U-17-Kategorie, teil. Fabian Weiss fährt zwar nebst den Strassenrennen auch noch auf der Bahn: «Ob ich dies in der Saison 2023 weiter so machen kann, wird mir mein Team sagen». Wie letztes Jahr wird der am 11. April 2002 geborene Fabian Weiss für das Team «Tudor» unterwegs sein. Allerdings fährt er nicht in dem von Fabian Cancellara neu gegründeten Profi-Team, sondern in der U-23-Nachwuchsmannschaft. «Der Sprung ins Profi-Team kommt für mich noch ein oder zwei Jahre zu früh. Ich kann mich in der U-23-Mannschaft behutsam für grössere Aufgaben empfehlen und weiterentwickeln». Obwohl für Weiss ganz klar ist, dass er in absehbarer Zeit Profi werden will, fühlt er sich nicht unter Druck gesetzt.
Unerwarteter Leitungssprung
Die Team-Verantwortlichen lassen Fabian Weiss, der übrigens der einzige Aargauer bei «Tudor» ist, auch deshalb Zeit, weil man seine Entwicklung und sein Potential sieht. «Nachdem ich 2021 meine Lehre abgeschlossen hatte, arbeitete ich noch zu 50 Prozent. Seit letzten Sommer setze ich voll auf den Radsport. So konnte ich mehr trainieren und auch der im Radsport wichtige Erholungsfaktor war so grösser». Deshalb machte Weiss auch von der Saison 2021 auf das Jahr 2022 einen grossen Leistungssprung. Letztes Jahr war der Gewinn der Schweizermeisterschaft in der Kategorie U-23 der grösste Erfolg des Sulzers. Dieser Meistertitel brachte Weiss auch das Aufgebot für die im September in Australien stattgefundene Weltmeisterschaft. «Mit den in Australien gezeigten Leistungen bin ich zufrieden». Fabian Weiss machte mehr die Heimkehr zu schaffen: «Da machte sich der Jetlag bemerkbar. Aber ich musste ja keine Rennen mehr bestreiten». Im Zeitfahren kam Weiss zu Gute, dass er als Junior im Jahre 2020 Dritter der Zeitfahr-Meisterschaft geworden war und in dieser Disziplin sein Können angedeutet hatte. Auch die Erfahrungen als Bahnfahrer zahlten sich im Kampf gegen die Uhr aus: «Auf der Bahn war ich 2022 im Punktefahren und im Madison Vize-Schweizermeister». An die Bahnrennen hat Fabian Weiss nicht nur gute Erinnerung. Vielmehr holte sich der Sulzer dort auch die bisher schlimmste Erinnerung als Radsportler: «Beim Sechstagerennen im November in Gent in Belgien stürzte ich am drittletzten Tag so unglücklich, dass ich mir das Schlüsselbein brach».
Zeit sinnvoll nutzen
Da dies in der Phase geschah, als für die meisten Radsportler, vor allem für die Strassenfahrer, der Rennbetrieb ruhte, nahm fast niemand vom gebrochenen Schlüsselbein von Fabian Weiss Notiz: «Inzwischen ist alles wieder geheilt und ich schaue der neuen Saison zuversichtlich entgegen». Im Nachwuchsteam von «Tudor» gehört Weiss zu den Routiniers. Dies stachelt ihn zusätzlich an: «Mit einem sechswöchigen Aufenthalt in Spanien bereite ich mich auf die neue Saison vor. Da sind nicht nur die Fahrer und Betreuer aus dem Nachwuchs-Team, sondern auch die Mitglieder der Profi-Mannschaft dabei». Sollte es Weiss in absehbarer Zeit in die Profi-Mannschaft schaffen, ist dann für ihn vieles nicht mehr ganz so fremd. Der Sulzer ist sich allerdings auch bewusst, dass es im Sport nicht nur schnell aufwärts, sondern mitunter auch schnell abwärts gehen kann. Aus diesem Grunde will er die Freizeit, die er gerade im sechswöchigen Aufenthalt in Spanien jetzt hat, richtig nutzen: «Im Fernstudium bereite ich mich auf die Berufs-Matura vor. Ich kann mir so nicht nur in beruflicher Aussicht etwas aufbauen, sondern bin auch etwas vom Radsport abgelenkt». Auf dem Rennrad und in den Rennen drehen sich beim jungen Sulzer die Gedanken noch genügend um den Radsport.