Am 6. Mai ist der Aargau Gastkanton bei der Vereidigung neuer Schweizergardisten im Vatikan. Um auf dieses Ereignis aufmerksam zu machen, nahmen am Sonntag zwei ehemalige Gardisten in voller Uniform und mit Hellebarden an der Messe in der Josefskirche in Rheinfelden teil.
Edi Strub
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Am 6. Mai ist der Aargau Gastkanton bei der Vereidigung neuer Schweizergardisten im Vatikan. Um auf dieses Ereignis aufmerksam zu machen, nahmen am Sonntag zwei ehemalige Gardisten in voller Uniform und mit Hellebarden an der Messe in der Josefskirche in Rheinfelden teil.
Edi Strub
Zu Beginn der Messe zogen die beiden Ex-Gardisten zusammen mit Pfarrer Florian Piller und den Messdienerinnen und -dienern feierlich in die Kirche ein. Dann nahmen sie stramm Aufstellung im Chor und bewegten sich während dreiviertel Stunden nicht mehr – wie man es von Gardisten erwartet. Ein Ja ist ein Ja, und ein Nein ist Nein, zitierte Pfarrer Piller aus dem Evangelium. Das heisse, dass ein Gardist nach dem Eid bedingungslos dem Schutz des Heiligen Vaters zu dienen habe – falls notwendig sogar unter Einsatz seines Lebens.
Auch Romano Pelosi, einer der beiden Gardisten in der Josefskirche, hat einmal diesen Treueeid abgelegt. «Nach dem Gymnasium wollte ich zuerst noch etwas anderes machen als direkt an die Uni zu gehen. Und so meldete ich mich bei der Rekrutierungsstelle der Schweizergarde.» Das ganze sei für ihn ein grosses Abenteuer gewesen. Weg von den Eltern, weg von Freunden und Bekannten. «Auch die Wäsche musste ich selbst machen, im Vatikan gab es keine Mamma mehr.» Heute nun studiert Romano Pelosi in Basel Politikwissenschaften und Soziologie. Die Zeit im Vatikan habe ihn innerlich wachsen lassen und selbstständig gemacht. Er wisse nun, wie man Dinge anpacke und gut zu Ende führe. Beruflich hat er sich noch nicht entschieden, was aus ihm werden soll. Er werde wohl ins Ausland gehen, vielleicht sogar wieder in den Vatikan. Die Zeit als Gardist habe ihm ein grosses Netzwerk verschafft, von dem er nun profitieren könne. Eine dieser Personen ist die frühere Bundesrätin Ruth Metzler, die auch in Rheinfelden an der Messe teilnahm. Er werde selbst zur Vereidigung am 6. Mai nach Rom fahren, um zu helfen. Es brauche bei solchen Gelegenheiten immer Leute, die Delegationen durch den Vatikan und Rom führten. Und so ergibt sich für Roman Pelosi die willkommene Gelegenheit, wieder dorthin zurückzukehren, wo er während viereinhalb Jahren im Dienste des Oberhaupts der katholischen Kirche stand. Jungen Leuten, die erwägen, in die Dienste des Papstes zu treten, bietet der Vatikan eine fünftägige Schnupperreise in den Vatikan an, erklärte der Personalmanager der Garde. Die jungen Männer – Frauen sind nicht zugelassen – müssen Katholiken und Schweizer Bürger sein, ausserdem ein Faible für Sprachen haben. Vor allem gute Italienisch-Kenntnisse sind erwünscht und natürlich auch eine gute physische Verfassung.