Während der Sanierung gilt Tempo 30
12.01.2023 SteinFridolinsbrücke bleibt noch einige Monate eine Baustelle
Trotz einiger nicht vorhersehbarer Herausforderungen ist die Sanierung der Fridolinsbrücke in Stein auf Kurs. Mit Abschluss der Bauarbeiten stehen ab diesem Herbst auch zwei Radstreifen auf der Brückenfahrbahn zur Verfügung.
Susanne Hörth
Ist die Rede von den beiden Rheinübergängen, welche das schweizerische Stein und das deutsche Bad Säckingen verbinden, so werden diese oft auch mit «neue» und «alte» bezeichnet. Als 1979 die Fridolinsbrücke eröffnet wurde, befreite sie gleichzeitig die historische Holzbrücke vom motorisierten Verkehr. Seit mehr als vier Jahrzehnten rollt dieser nun über die 244 Meter lange Fridolinsbrücke. Die starke Beanspruchung hat Spuren hinterlassen. Um Tragsicherheit und Gebrauchstauglichkeit auch weiterhin sicherstellen zu können, wird die Zollbrücke seit Mitte vergangenen Jahres für 10,9 Millionen Franken saniert. Die Kosten werden vom Kanton Aargau und dem deutschen Bundesland Baden-Württemberg getragen. Die Federführung für die Instandsetzung liegt beim Kanton Aargau, verantwortlicher Projektleiter ist Erhard Wyss. Auf entsprechende Frage der NFZ erklärt er: «Die Arbeiten verlaufen planmässig, die geringen Verzögerungen von einigen wenigen Wochen sind der Tatsache geschuldet, dass die Bauarbeiten an bestehenden Tragwerken immer wieder kleine, nicht vorhersehbare Herausforderungen mit sich bringen.» Der Projektleiter geht nach wie vor von einem Bauabschluss in diesem Herbst aus.
Neu mit Radspuren
Lange suchten Stein und Bad Säckingen nach einer Lösung beim grenzüberschreitenden Fahrradverkehr. Zurzeit «schlängeln» sich Velofahrer durch die vielen Fussgänger auf der alten Holzbrücke oder fahren auf der Fridolinsbrücke gefährlich nahe an Lastwagen und Autos vorbei. Dem Wunsch der beiden Grenzgemeinden, Radstreifen im Zuge der Sanierung auf der Fridolinsbrücke zu realisieren, wird nun nachgekommen. Für die beiden, knapp drei Meter breiten Radwege werden die Fahrspuren des motorisierten Verkehrs verschmälert.
Wie Erhard Wyss gegenüber der NFZ erklärt, muss mit dem neuen Radweg auch die Verkehrssituation auf Schweizer Seite am Knoten Schaffhauserstrasse-Fridolinsbrücke angepasst werden. Hier kommt Wyss zudem auf die Personenunterführung beim Brückenkopf zu sprechen. «Auf eine umfassende Instandsetzung dieser wird aktuell verzichtet, da die zukünftige Ausgestaltung des Knotens Schaffhauserstrasse noch nicht bestimmt ist. Deshalb werden gegenwärtig bei diesem Teilprojekt die Instandsetzungsmassnahmen auf das absolut erforderliche Minimum reduziert.» Die bestehende Lichtsignalanlage auf dieser Kreuzung ist aktuell ausser Betrieb genommen, deren Funktion übernimmt temporär eine Baustellen-Lichtsignalanlage.
Keine Sperrung notwendig
Muss die Fridolinsbrücke während der Sanierung nie für den Verkehr gesperrt werden? Der Projektleiter verneint: «Durch die Verstärkung der beiden Gehwegbereiche kann der Verkehr während der gesamten Dauer zweispurig über die Brücke geführt werden.» Für die Sicherstellung der Fahr- und Arbeitssicherheit gilt aber Tempo 30.
Ende Februar, so der Projektleiter, werde die erste von drei Bauphasen abgeschlossen. Ab der zweiten Bauphase steht zusätzlich ein provisorischer Fussgängersteg an der Brückenunterseite zur Verfügung. Die Zeit der Sanierung nutze der Brückenheilige Fridolin für einen Erholungsurlaub bei einem Spezialisten. Mit einem Schmunzeln fügt der Projektleiter hierzu an: «Er wird dort fit gemacht, damit er ab Abschluss der Bauarbeiten wieder einige Jahrzehnte den Grenzverkehr beobachten kann.»