Stille
04.01.2023 RheinfeldenMEIN NEUJAHRSWUNSCH
Wir leben in einer hektischen und schnelllebigen Zeit. Heute im Internet bestellt, morgen schon geliefert! Neue Modekollektionen in den Warenhäusern im Monatstakt. Minutengenaue Anschlüsse im öffentlichen Verkehr. News aus aller Welt in Sekundenschnelle auf dem Handy. Das verlangt uns viel ab: ständig müssen wir abwägen, einordnen, Stellung beziehen. Das ständige Rauschen um uns herum spinnt uns ein in einen Kokon aus Geschäftigkeit, Äusserlichkeiten und Sorgen um uns selbst.
In Anlehnung an Sören Kierkegaard, dem dänischen Philosophen, wünsche ich mir für das neue Jahr Stille. Eine Stille, in der ich mich selber vergessen kann. Eine Stille, die ich mit den Lilien, den Vögeln und dem Wald teilen kann. Eine Stille, die mich Vergangenheit und Zukunft vergessen lässt. Eine Stille, die mich das gewaltige Jetzt erfahren lässt, aus dem das grosse Ganze besteht, von dem ich Teil bin, in dem ich aufgehoben bin.
Diese Erfahrung des Jetzt kann uns jederzeit und überall passieren. Es braucht von mir nur etwas Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, mich darauf einzulassen, wenn so ein Jetzt, so eine Stille sich anbietet. Das zu üben, darauf freue ich mich.
ASTRID SCHWYTER FÖRSTERIN VON KAISERAUGST UND OLSBERG