Ein Krippenspiel der anderen Art

Die reformierten Kirche Möhlin führt jeweils am dritten Advent das Krippenspiel auf. Dieses Jahr allerdings hatten sich im Vorfeld nicht genügend Kinder zum Mitwirken angemeldet, so dass diese Tradition auszufallen drohte. Doch die Verantwortlichen wollten sich damit nicht abfinden und hatten eine Idee: Mit «Mut zur Lücke» und einem Vorschuss an Vertrauen in die Besucher bereiteten sie das abendliche Event vor, und zwar nach dem Motto «Wenn keiner mitmacht, machen eben alle mit».

«Das war sehr mutig»
Und so kam es dann, dass die vermeintlichen Zuschauer spontan von Pfarrer Kai Hinz und dem Vorbereitungs-Team in aktiv mitwirkende Akteure verwandelt wurden. Doch auch diejenigen, die um eine konkrete Rolle herumgekommen waren, nahmen an der Aufführung teil. Als «Sprecher» trieben sie die Geschichte voran und stellten gleichzeitig die damalige Bevölkerung dar. Vom Kirchenchor und einzelnen Solisteninnen und Solisten umrahmt gelang so ein unkonventionelles Mitmach- Krippenspiel, welches alle Anwesenden miteinbezog und die Grenze zwischen Publikum und Akteuren auflöste.

Die gemeinsam improvisierte Darbietung hatte etwas Verbindendes und sorgte für eine gelöste, lockere Stimmung. «Es war sehr mutig, das Ganze so zu planen, ist aber letztlich sehr gut gelungen», meinte eine Besucherin begeistert. Ein schönes Beispiel also, wie aus der Not eine Tugend gemacht wurde, sprich aus dem «nicht stattgefundenen» Krippenspiel ein ganz besonderes Miteinander entstand. (mgt)