Rheinfelden soll für Velofahrer attraktiver werden

  13.12.2022 Rheinfelden

Investitionen in den Ausbau von Radwegen und Infrastruktur

Die Stadt Rheinfelden will dafür sorgen, dass künftig mehr Menschen auf den öffentlichen Verkehr und das Velo umsteigen. In den kommenden Jahren sind Veloparkplätze am Bahnhof und im Augarten geplant, zudem soll es zusätzliche Radwege geben.

Valentin Zumsteg

Das Ziel ist klar: Mehr Menschen sollen auf das Auto verzichten und den öffentlichen Verkehr sowie das Velo nutzen. Die Stadt Rheinfelden hat bereits 2012 im Kommunalen Gesamtplan Verkehr festgelegt, dass durch die Stärkung des Fuss- und Radverkehrs sowie die Förderung des öffentlichen Verkehrs und der kombinierten Mobilität der motorisierte Individualverkehr möglichst vermieden respektive verlagert werden soll. «Rheinfelden verfügt über ein sehr gutes Angebot im öffentlichen Verkehr, hier sieht der Stadtrat weiterhin Verlagerungspotential. Damit aber in Zukunft noch mehr Menschen auf das Auto verzichten und mit dem Velo und dem Zug zur Arbeit fahren, braucht es unter anderem auch ein gutes Infrastrukturangebot», hält Stadtschreiber Roger Erdin fest. Dazu zählt er die Ergänzung und Verbesserung von Veloabstellanlagen bei den beiden Bahnhöfen. In diesem Bereich gibt es schon konkrete Pläne: Bereits im nächsten Jahr ist eine Erweiterung der Veloabstellanlagen bei der S-Bahn-Haltestelle Augarten geplant. Dafür sind 500 000 Franken in der Investitionsrechnung vorgesehen.

Bediente Velostation?
Ähnliche Absichten gibt es für den
Bahnhof: «Im Rahmen der Entwicklung des neuen Bahnhofes Rheinfelden soll das Angebot an Veloparkplätzen weiter ausgebaut werden. Konkret wird eine Velostation geprüft, wie man sie von vielen grösseren und kleineren Städten kennt», so Erdin. Velostationen sind abschliessbare Veloparkier-Anlagen, die Schutz vor Diebstahl, Witterung und Vandalismus bieten. Erdin: «Die Anlagen werden in der Regel durch Personal betreut und es werden zusätzliche Dienstleistungen wie Velo-Reparaturen oder -Vermietungen angeboten. Im Moment sind im Investitionsprogramm dafür ab 2025 750 000 eingestellt.»

Soweit die Infrastruktur, fast noch wichtiger sind aber gute Radwege und direkte Verbindungen. Hier hat Rheinfelden noch Verbesserungspotential, einiges ist aber schon in Planung, respektive in Umsetzung: Mit der Sanierung der Riburgerstrasse zwischen Kohlplatz und Spital wurde ein neuer Fussund Radweg von 3,50 Meter Breite realisiert, der durch eine Baumreihe von der Strasse abgegrenzt ist. Kürzlich wurden die Bodenmarkierungen angebracht. Im kommenden Frühjahr wird die Verbindung von diesem Radweg zur Spitalstrasse angelegt, dies hat Vizeammann Walter Jucker an der Gemeindeversammlung von vergangener Woche erklärt. Der Weg führt südlich dem Friedhofparkplatz entlang und mündet schliesslich in die Spitalstrasse. Mit dieser Linienführung können Velofahrende in die Spitalstrasse einmünden, ohne die Riburgerstrasse befahren zu müssen.

An der gleichen Gemeindeversammlung haben die Stimmbürger einen Kredit von 800 000 Franken für die neue Fuss- und Radverkehrsverbindung von der S-Bahn-Haltestelle Augarten ins Weiherfeld genehmigt. Die Realisierung ist 2024 vorgesehen.


Neuer Radweg: Gespräche mit Anstössern

Noch nicht komplett ist die Fuss- und Radwegverbindung vom Bahnhof Rheinfelden zur Haltestelle Augarten: «Hier gilt es die Lücke zwischen Quellenstrasse und Kieshübelweg zu schliessen. Im Investitionsprogramm der Stadt sind dafür rund 1,5 Millionen Franken reserviert», schildert der Rheinfelder Stadtschreiber Roger Erdin. Dieses Projekt ist allerdings anspruchsvoll, vor elf Jahren wurde eine erste Variante von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern abgelehnt. «Im Moment werden im Gespräch mit Anstössern machbare Optionen gesucht. Die Planung dazu ist im Gange. Mit einer Realisierung ist nicht vor 2025 zu rechnen», so Erdin.

Verbesserungen auf der Kaiserstrasse
Ebenfalls noch nicht ideal ist die Situation der Velofahrer auf der Kaiserstrasse. «Im Zentrum der Stadt sind mit dem Sanierungsprojekt wesentliche Verbesserungen für den Radverkehr vorgesehen. So sollen in beide Fahrtrichtungen Velostreifen entstehen», schildert Erdin. Bei der Kreuzung Kaiserstrasse/Bahnhofstrasse sei für die Abbiegespur in Richtung Bahnhof zudem eine Bevorzugung der Velofahrenden vorgesehen. Die Radfahrer können bis vor die Lichtsignalanlage vorfahren und sich vor der Autospur aufstellen.

Erdin betont aber auch, dass bereits in den vergangenen Jahren deutliche Verbesserungen bei den Radverkehr-Verbindungen vorgenommen worden sind: «Der Boden in der Kohlplatzunterführung wurde weiss aufgehellt, damit die Sichtverhältnisse für Radfahrende auch bei Einfahrt in die Unterführung optimal bleiben. Der Radweg über das Brauereiareal und südlich der Autobahn Richtung Kaiseraugst hat markante Verbesserungen erfahren. Nebst der Belagssanierung auf der Römerstrasse wurde die Gleisquerung innerhalb des Betriebsareals wesentlich sicherer gestaltet.» (vzu)


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote