Rund 500 Personen strömten am Mittwochabend in die römisch-katholische Kirche in Rheinfelden, um das Konzert der «Gospel Family» zu geniessen. Der Chor von Ingo Stäubli feiert heuer sein 50-Jahr-Jubiläum.

Janine Tschopp

«Vor 53 Jahren hat alles hier in der Kirche begonnen. Drei Jahre später gründete ich die ‹Gospel Family›». Seit fünf Jahrzehnten also ist der Rheinfelder Ingo Stäubli mit seiner «Gospel Family» unterwegs, die aus drei Teilchören aus Rheinfelden, Worb und Zofingen besteht.

«Ich war nicht auszuhalten vor dem Konzert. Noch schlimmer als in anderen Jahren», erklärte der Chorleiter dem Publikum in der vollen katholischen Kirche in Rheinfelden. Er sei sehr nervös gewesen vor dem Geburtstagskonzert, das zwar «keine Attraktionen» enthalten sollte. «Wir möchten einfach in Sie hineinsingen, ihnen etwas heimgeben. Von besinnlich bis aufgestellt», formulierte Ingo Stäubli. Es war schon immer sein Ziel, die Menschen mit seiner Musik zu berühren. Mit nur etwa 60 Sängerinnen und Sängern war die «Gospel Family» am diesjährigen Weihnachtskonzert in Rheinfelden etwas kleiner als im Normalfall. Einerseits verlor der Chor während der Corona-Zeit einige Mitglieder, die sich nicht mehr regelmässig verpflichten möchten. Andererseits waren am Mittwoch 25 Personen krank.

Viele Lieder selbst geschrieben
Ingo Stäubli hat viele der Lieder, welche das Publikum am Mittwochabend hören durfte, selber geschrieben. Im ersten Teil war von Blues, Reggae, Soul, Rock und Swing geprägter Gospel zu hören. Das Hauptthema der Lieder sind die Menschenrechte. Der Chorleiter macht sich viele Gedanken zum Weltgeschehen von früher und von heute. Vor Jahren hat er ein Lied zum Krieg in Ex-Jugoslawien geschrieben, das leider immer noch aktuell ist. «Es wäre schön, wenn alle Dummköpfe auf der Welt ein Paket auf Weihnachten erhalten würden, worin ein Gewissen verpackt wäre. Dann würde die Welt nämlich ganz anders aussehen», so Ingo Stäubli. Im zweiten Teil waren auch durch den Chorleiter arrangierte Weihnachtslieder wie zum Beispiel «Silent Night» und «Jingle Bells» zu hören.

Das Publikum und auch die Chormitglieder liessen sich bei diesem Jubiläumskonzert aus dem Alltag entführen. Nach zwei Stunden waren sie eingestimmt auf das schönste Fest im Jahr. «So lange alle Spass haben, der Chor, das Publikum und ich, werdet Ihr mich nicht so schnell los», erklärte Ingo Stäubli gegenüber dem Publikum. Als Hauptantriebsquelle nannte er seine beiden Söhne, die er zum Dank umarmte. Philipp ist Schlagzeuger in seiner Band, Raffael sass im Publikum. Er bedankte sich auch bei seinem Bruder Peter, der ihn seit Beginn als Techniker begleitet, sowie bei allen treuen Bandmitgliedern und natürlich bei seinem Chor.

Bleibt zu hoffen, dass die «Gospel Family» noch viele Jahre besteht und die Menschen mit ihrer Musik weiterhin auf das Weihnachtsfest einstimmen wird.

Sängerinnen und Sänger willkommen

Ingo Stäubli würde sich in seinem Teilchor in Rheinfelden über Zuwachs freuen. Informationen über den Chor sind online unter www.gospelfamily. ch zu finden. (jtz)