Dieser Schuh passt!
02.12.2022 Frick, KunstWas animiert die Leute zum Hinschauen und Stehenbleiben? Ein Schuh wäre passend für ein Schuhgeschäft. Jener vor dem Laden von Cécile Knecht ist ein echter Hingucker.
Susanne Hörth
Schon lange habe sie nach etwas gesucht, was sie vor ihrem Schuhgeschäft platzieren könnte, erzählt Cécile Knecht. Einfach irgendetwas, das wollte sie aber auf keinen Fall. Sie liess sich verschiedene Ideen durch den Kopf gehen. «Ich bin ein grosser Fan von Daniel Schwarz und seinen eisernen Kunstwerken.» Also warum nicht zusammen mit dem Effinger Eisenplastiker nach einem passenden Objekt für ihr Schuhgeschäft schauen. In diesem wurde der Künstler im Frühjahr bei der Suche nach einer geeigneten Vorlage fündig. «Ich entdeckte einen alten Nagelschuh, welcher als Dekoration dient», so Schwarz. Wäre das nicht ein passendes Objekt? Absolut fand Cécile Knecht. Ein riesiger Nagelschuh, das wusste sie sofort, würde für den gewünschten Wow-Effekt sorgen.
Und so kam der alte Nagelschuh, dessen verknittertes Leder von einem lange Trageleben erzählt, zu ungewohnter Model-Ehre. In seiner Werkstatt fertigte Daniel Schwarz zuerst ein eisernes Gerüst an, auf das er nach und nach einzelne Metallplatten zusammenschweisste. Dass er sich dabei den linken Daumen brach, sei zwar schmerzhaft und etwas ärgerlich gewesen, habe ihn aber nicht daran gehindert, seine Arbeit zu vollenden, meinte er mit einem Grinsen gegenüber der NFZ.
Kunst im Freien
Begegnungen mit Werken des Effinger Eisenplastikers sind im Fricktal vielfach möglich; im öffentlichen wie im privaten Raum. So trifft man sie auf gleich mehreren Kreiseln bei Dorfeingängen an. Da wäre der Saurier in Frick, die Hornisse in Hornussen oder der Smiley in Sisseln. Weiter weisen entlang der Strasse von Ueken bis Densbüren eiserne Szenen an einstige und heutige Dorfhandwerke hin. Das sich auf bäumende, lebensgrosse Ross vor dem «Pöstli» oder der riesige Bär vor dem «Bären» in Bözen sind ebenfalls unter den geschickten Händen von Daniel Schwarz entstanden. «Die Fricktaler unterstützen meine Arbeiten sehr», freut sich Daniel Schwarz. Freude herrschte zu Wochenbeginn auch bei Cécile Knecht. Ihr neuer Schuh, ein rund 250 Kilogramm schweres Einzelstück aus Eisen, steht ab sofort vor ihrem Geschäft. Daniel Schwarz hatte zuvor mit der Fricker Bauverwaltung abgeklärt, ob diese Platzierung möglich sei und was es dabei zu beachten gebe. Die Vorgaben sind erfüllt. Der Platz auf dem Trottoir wird nicht tangiert.
«Uns findet man künftig noch besser. Einfach beim Schuh», lachen Cécile Knecht und ihre Mitarbeiterinnen fröhlich.