Der neue Werkhof kann gebaut werden

  06.12.2022 Magden, Gemeindeversammlung

Gut besuchte Magdener Gemeindeversammlung trotz Schweizer WM-Spiel

Der Magdener Gemeinderat schafft es im zweiten Anlauf: Die Vorlage für den Bau eines neuen Werkhofs wurde am Freitag mit grosser Mehrheit gutgeheissen. Vor zwei Jahren hatten die Magdener Bürger eine Bauvorlage mit Standort alter Forstwerkhof mit deutlichem Mehr bachab geschickt.

Edi Strub

«Wir haben sehr genau hingehört, was damals zum Nein führte und daher ein völlig anderes Projekt ausgearbeitet,» erklärte Gemeindeammann André Schreyer sichtlich zufrieden nach der erfolgreichen Gemeindeversammlung. «Es lohnt sich, Kritik und Einwände der Bürger ernst zu nehmen und Projekte und wenn nötig umzuarbeiten.» Im nun gutgeheissenen Projekt wird der Werkhof auf das alte Feuerwehrmagazin gestellt, das erweitert und renoviert wird. So erhalten sowohl die Werkhofangestellten wie die Feuerwehrleute zweckmässige und den heutigen Vorschriften entsprechende Räumlichkeiten. Kosten insgesamt: 7,4 Millionen Franken. Der Werkhof über dem Feuerwehrmagazin wird in Holz erstellt, das Satteldach mit einer modernen Photovoltaikanlage belegt, welche die Räume der Feuerwehr und Werkhofs mit Strom für Beleuchtung und Wärmepumpen versieht. Im Sommer reicht die von der PV-Anlage generierte Energie auch für den Strombedarf des Schwimmbads. Ein Teil kann sogar ins Netz eingespeist werden. Die beiden Gebäude erfüllen Minergie-Standard. Das Regenwasser wird in einem grossen Tank gesammelt und dient bei Trockenheit der Bewässerung von Grünanlagen. Alles bei Werkhof und Feuerwehrmagazin ist auf Nachhaltigkeit getrimmt, wie Gemeindeammann Schreyer mit zahlreichen weiteren Details belegte.

Auch die übrigen Bauprojekte wurden von der Gemeindeversammlung praktisch ohne Gegenstimmen gutgeheissen. Ein grosses Projekt ist auch die Sanierung der Halle Juch, die für gut eine Millionen soweit instand gesetzt wird, dass sie für weitere zehn bis fünfzehn Jahre den Bedürfnissen genügt. Auf den Einbau einer Photovoltaikanlage wird dort einstweilen verzichtet, weil sonst auch das Dach hätte erneuert werden müssen.

Allen Einbürgerungsgesuchen wurden ohne Diskussion entsprochen. Alle Gesuchsteller beherrschten die deutsche Sprache und seien gut integriert, hiess es. Jeder einzelne wurde von Gemeindeammann Schreyer auf eine sehr persönliche Weise vorgestellt und nach der Abstimmung als baldige Bürger willkommen geheissen. Einstimmig gutgeheissen wurde auch das Budget 2023. Die Finanzlage der Gemeinde wird sich in den kommenden Jahren – unter anderem wegen der grossen Investitionen – verschlechtern. Das Vermögen tendiert gegen Null und gerät dann in ein paar Jahren sogar kräftig in den roten Bereich. Laut der langfristigen Finanzplanung sei aber alles unter Kontrolle, beruhigte Schreyer.

Die Gemeindeversammlung tagte gleichzeitig mit dem entscheidenden WM-Spiel Serbien – Schweiz in Katar. Dennoch war die Gemeindeversammlung kaum schlechter besucht als bei früheren Gelegenheiten: 122 von 2657 stimmberechtigte Einwohner waren anwesend und kaum einer schaute zwischendurch aufs Handy. Als die Versammlung zu Ende war, fragte Ammann Schreyer Gemeindeschreiber Severin Isler nach dem Spielstand in Katar. 2:3 hiess die Antwort. Führen würden die Richtigen, sagte Isler. Dann war die Generalversammlung zu Ende.


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