Das «Tabakhüsli» kommt in neue Hände
15.12.2022 RheinfeldenRosa Hürbin übergibt an Nathalie Wermeille und Anthony Cottle
Seit Februar 2013 betreibt Rosa Hürbin das Hostel «Tabakhüsli» in der Rheinfelder Altstadt. Ende Jahr hört sie auf, führt aber das Beizli weiter. Ihr Hostel verpachtet sie an die Betreiber des Gästehauses Ambrosia.
Valentin Zumsteg
Die Liegenschaft an der Fröschweid 1 in Rheinfelden ist ein markantes Gebäude. Ältere Rheinfelderinnen und Rheinfelder erinnern sich daran, dass dort im Erdgeschoss während langer Zeit ein Tabakgeschäft untergebracht war, das viele deutsche Kunden anlockte. Im Februar 2013, also vor bald zehn Jahren, hat Rosa Hürbin in diesem Haus ihr Hostel «Tabakhüsli» mit sechs Zimmern eröffnet. Seither sind Tausende von Menschen dort einund ausgegangen, haben übernachtet und eine gute Zeit verbracht.
«Viele schöne Begegnungen
«Es gab so viele schöne Begegnungen», erzählt Rosa Hürbin. In der Anfangszeit, als in Basel noch die Uhren- und Schmuckmesse durchgeführt wurde, kamen viele internationale Gäste. «Ein Mann aus Taiwan logierte jedes Jahr hier, er war ein Stammgast.» Hürbin erinnert sich aber auch an einen Engländer und eine Irin: «Die hatten früher beide in Holland gewohnt, sich danach aber aus den Augen verloren. Zufälligerweise trafen sie sich während der Kunstmesse Art bei uns im Tabakhüsli am Frühstückstisch.» In der Corona-Zeit blieben die ausländischen Besucher dann mehrheitlich aus, es kamen stattdessen mehr Schweizerinnen und Schweizer, die das eigene Land entdeckten. «Wir hatten viele Velotouristen. Die Zahl der Wanderer hat in den vergangenen Jahren ebenfalls deutlich zugenommen. Viele Rheinfelderinnen und Rheinfelder haben zudem ihre Gäste bei uns einquartiert, wenn sie Besuch aus dem Ausland bekamen», schildert Hürbin.
Ende Jahr hört die 66-Jährige nun auf; sie möchte es in Zukunft etwas ruhiger nehmen. «Die Arbeit hat sehr viel Spass gemacht, die Präsenzzeiten sind aber lang.» Sie habe sich immer vorgenommen, das Hostel mindestens fünf Jahre zu führen, jetzt sind es fast zehn Jahre geworden. In Zukunft will sie mehr Zeit mit ihrem Enkel verbringen, wieder häufiger reisen und mit ihrem Citroën 2CV unterwegs sein.
«Ein bisschen Wehmut kommt auf»
Mit dem Hostel geht es aber weiter, es kommt in neue Hände. Nathalie Wermeille und Anthony Cottle, die bereits das «Ambrosia Guesthouse» an der Quellenstrasse 19 betreiben, werden es pachten und unter dem Namen «Ambrosia Hüsli» ab Februar weiterführen. «Das ist eine gute Lösung, mit der ich sehr zufrieden bin. Wir haben uns schon bisher gut verstanden und uns gegenseitig Gäste vermittelt», erklärt Rosa Hürbin. Im Januar werden die Zimmer aufgefrischt und neu eingerichtet. Drei der sechs Zimmer hat Hürbin bereits geräumt. «Ein bisschen Wehmut kommt dabei schon auf.»
Das kleine Beizli an der Fröschweid wird sie aber vorerst weiterführen. «Ich habe dort viele Stammgäste, für die es ein Treffpunkt ist.» In der Vergangenheit hat sie auch zahlreiche Konzerte im «Tabakhüsli» organisiert. Den Abschluss macht nun am kommenden Samstag die Band «Reel Time», die ab 19 Uhr irische Musik spielt.
Blickt Rosa Hürbin auf die vergangenen knapp zehn Jahre zurück, sagt sie zufrieden: «Es war eine tolle Zeit.»