Warme Quelle soll genutzt werden
10.11.2022 RheinfeldenHydrogeologische Auslaufversuche
Die AEW Energie AG prüft zusammen mit der Stadt Rheinfelden zwischen November 2022 und Frühling 2023 das thermische Potenzial der bestehenden Thermalquelle Schiffacker in Rheinfelden. Das Thermalwasser könnte für den Wärmeverbund Rüchi, der im Januar 2021 mit einer neuen Holzschnitzel-Zentrale in Betrieb ging, als zusätzliche, ortsgebundene Wärmequelle genutzt werden.
Im Jahr 1983 wurde auf private Initiative des damaligen Rheinfelder Stadtammanns, Richard Molinari, eine rund 600 Meter tiefe Bohrung auf der Parzelle der Ortsbürgergemeinde Rheinfelden realisiert. Die Parzelle befindet sich direkt neben dem heutigen Sportplatz «Schiffacker». Ziel war die Erschliessung von Thermalwasser der «Rheinfelder Verwerfung». In einer Tiefe von rund 340 Metern unter Terrain konnte beim Bohrvortrieb ein starker Thermalwasserzutritt festgestellt werden. Weitere, allerdings bescheidenere Wasserzuflüsse, waren in ungefähr 430 Metern und 480 Metern zu verzeichnen. Aus technischen Gründen musste der ergiebigste Thermalwasserzutritt mit einem Stahlrohr abgedichtet werden und war daraufhin nicht mehr nutzbar. Das rund 27 Grad warme Wasser der beiden unteren Zutritte wurde kurzzeitig für ein kleines öffentliches Thermalbad genutzt. Das Bohrloch wurde im Jahr 1994 mit Einwilligung des Kantons Aargau provisorisch verschlossen. Das kantonale Amt für Umwelt hat die Stiftung «Thermalquellen Rheinfelden» im Jahr 2012 dazu aufgefordert, das Bohrloch definitiv zu verschliessen. Die Stadt Rheinfelden, die Stiftung Thermalquelle und die AEW konnten eine Aufschiebung bis ins Jahr 2024 erwirken, damit eine Nutzung des Thermalwassers als Wärmequelle für den Wärmeverbund Rüchi geprüft werden kann.
Mit der Holzschnitzel-Zentrale des Wärmeverbunds Rüchi könnte eine nachhaltige Nutzung des Thermalwassers ermöglicht werden. Die AEW, die Ortsbürger sowie die Stiftung haben sich dazu entschieden, die Thermalquelle mittels Perforation erneut zu erschliessen. (mgt)
