In Magden soll das bestehende Feuerwehrmagazin erweitert werden und als Fundament für den neuen Werkhof dienen. Die Stimmbürger entscheiden an der Einwohnergemeindeversammlung vom 2. Dezember über einen Kredit von rund 7,4 Millionen Franken.

Valentin Zumsteg

Es ist der zweite Anlauf: Im Dezember 2020 hatte die Magdener Einwohnergemeindeversammlung die Pläne für einen neuen Gemeindewerkhof am Standort des bisherigen Forstwerkhofs klar abgelehnt. Der Gemeinderat ging daraufhin nochmals über die Bücher und fand einen neuen Standort beim bestehenden Feuerwehrmagazin im Gebiet Schibelacher/Brüelstrasse. Ein entsprechender Planungskredit erhielt im Juni 2021 eine Mehrheit, so dass der Gemeinderat der kommenden Einw oh ner gemei n dever sammlung vom 2. Dezember einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 7,38 Millionen Franken für den Bau unterbreiten kann.

Ein Werkhof auf dem Feuerwehrmagazin
Geplant ist, das bestehende Feuerwehrmagazin um rund einen Drittel zu verlängern. In den zusätzlichen Räumlichkeiten sollen unter anderem Garderoben, WC-Anlagen sowie eine Einsatzzentrale untergebracht werden. Dies alles fehlt heute weitgehend. Zudem erhält die Feuerwehr damit auch mehr Platz für ihre Fahrzeuge und ihr Material. Das erweiterte ebenerdige Feuerwehrmagazin mit seinen rund 700 Quadratmetern

Grundfläche soll dem neuen Werkhof als Fundament dienen. Die Halle, oberhalb des bestehenden Gebäudes angeordnet, bietet Platz für die Fahrzeuge des Werkhofs sowie für das zweigeschossige Palettenlager. Hinzukommen daneben Büro-, Aufenthalts- und Lagerräume sowie Garderoben und WC-Anlagen. Der Werkhof wird im Holzbau realisiert, die Zufahrt erfolgt über eine Rampe. Die Kosten für den Werkhof belaufen sich bei diesem Projekt auf 4,41 Millionen Franken, die Erweiterung des Feuerwehrmagazins schlägt mit 2,77 Millionen Franken zu Buche. Zusammen mit rund 200 000 Franken für die geplante Photovoltaik-Anlage ergibt dies den Kredit 7,38 Millionen Franken.

«Das ist ein optimales Projekt, es gefällt mir eher besser als die Pläne beim Forstwerkhof», sagte Gemeindeammann André Schreyer, der am Mittwochnachmittag zusammen mit Frau Vizeammann Carole Binder-Meury und Gemeindeschreiber Severin Isler an einer Medienkonferenz über die Traktanden informierte. Wenn die Gemeindeversammlung grünes Licht für den Neubau und die Erweiterung gibt, dann sollen die Bauarbeiten im Frühling 2023 beginnen und bis Ende 2024/Anfang 2025 abgeschlossen werden können.

Halle Juch soll ertüchtigt, aber nicht umfassend saniert werden
Diese Grossinvestition hat zur Folge, dass andere Projekte etwas zurückgestellt oder redimensioniert werden. So plant der Gemeinderat zwar eine Ertüchtigung der Halle Juch, eine umfassende Sanierung wird aber auf später, zirka in 15 Jahren, verschoben. In einem ersten Schritt sollen nun unter anderem die thermischen Sonnenkollektoren und die Geräteraum-Tore ersetzt sowie die Oberlichter neu abgedichtet werden. Für diese Ertüchtigung beantragt der Gemeinderat der kommenden Versammlung einen Kredit von 1,01 Millionen Franken. Daneben entscheiden die Stimmbürger über zwei Strassensanierungen (Schildmatt und Weissweg) mit Kosten in der Höhe von insgesamt rund 1,25 Millionen Franken.

Das Vermögen nimmt zügig ab

Das Budget 2023 der Einwohnergemeinde Magden basiert auf einem unveränderten Steuerfuss von 95 Prozent. Bei geplanten Nettoinvestitionen von 5,29 Millionen Franken und einer Selbstfinanzierung von 943 000 Franken resultiert ein Finanzierungsfehlbetrag von rund 4,35 Millionen Franken. Dadurch reduziert sich das Nettovermögen der Gemeinde bis Ende 2023 auf voraussichtlich 3,8 Millionen Franken. Wegen der grossen Investitionen in den folgenden Jahren geht Gemeindeammann André Schreyer davon aus, dass das Nettovermögen aufgebraucht wird und die Gemeinde wieder Schulden aufnehmen muss. Der Steuerfuss soll aber die nächsten zehn Jahre nach Möglichkeit unverändert beibehalten werden. (vzu)