Kapitalerhöhung ist schwieriger als gedacht

  11.11.2022 Rheinfelden

Rund sechs Millionen Franken sind beisammen

Die Schützen Rheinfelden Immobilien AG will ihr Aktienkapital um zehn Millionen erhöhen, um die Renovation des Hotels Schützen abschliessen zu können und um handlungsfähig zu bleiben. Noch fehlen rund vier Millionen Franken.

Valentin Zumsteg

«Die Kapitalerhöhung ist schwieriger als gedacht», erklärt Albi Wuhrmann, Mitglied des Verwaltungsrates der Schützen Rheinfelden Immobilien AG. Zehn Millionen Franken will das Unternehmen an zusätzlichem Aktienkapital aufnehmen. «Da es sich um eine genehmigte Kapitalerhöhung handelt, haben wir zwei Jahre Zeit. Im ersten Schritt erhofften wir uns Zeichnungen in Höhe von acht Millionen Franken. Dieses Ziel werden wir nicht erreichen. Bei den grossen Aktionären und auch bei den Handwerksbetrieben, die bei der Sanierung des Schützen mitarbeiten, sind wir erfolgreich», so Wuhrmann. Allein die Schützen Rheinfelden Holding AG erhöhe ihren Anteil um fünf Millionen Franken.

Kleinaktionäre sind zurückhaltend
Bei den rund 400 bisherigen Kleinaktionären sieht es hingegen weniger erfreulich aus, diese sind mit der Aufstockung zurückhaltender. «Das ist ein bisschen enttäuschend», sagt Wuhrmann. Auf der anderen Seite sei es aber gelungen, einige neue Aktionäre zu finden. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis Ende November. Aktuell sind insgesamt über sechs Millionen Franken beisammen. Der Verwaltungsrat hofft, dass in den kommenden Wochen weitere Zusagen eingehen, so dass mindestens 6,5 bis 7 Millionen Franken zusammenkommen. «Die derzeitige Weltlage und die hohe Inflation sorgen für Verunsicherung bei den Menschen, das ist nicht ein ideales Umfeld für eine Aktienkapitalerhöhung», sagt Wuhrmann.

Die Rekapitalisierung ist notwendig, um die laufende Modernisierung und Erweiterung des Hotels Schützen fertigzustellen und um handlungsund wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch wenn bis Ende November das gesteckte Ziel von acht Millionen Franken nicht erreicht wird, ist die Finanzierung der Renovation des Hotels Schützen gemäss dem Verwaltungsrat trotzdem sichergestellt. Es sei denkbar, dass zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb der Zweijahresfrist nochmals ein Anlauf genommen werde.

Rechtsstreit läuft weiter
Ein wichtiger Grund für die Aktienkapitalerhöhung ist der Rechtsstreit mit der Baufirma Implenia, die ursprünglich als Generalunternehmerin für die Sanierung des Hotels Schützen beauftragt worden war. Aufgrund schwerwiegender Vertragsverletzungen, welche die Rheinfelder geltend machen, wurde im März 2021 der Vertrag aufgelöst und ein Gerichtsverfahren eingeleitet (die NFZ berichtete). Es geht dabei um Millionen. «Das von uns beantragte und vom Handelsgericht verfügte Gutachten ist noch nicht abgeschlossen. Doch der erste Teil des Gutachtens liegt vor. Er betrifft die von der Generalunternehmerin verursachten Mängel und bestätigt die von uns beanstandeten Mängel nahezu vollständig», hält die Schützen Rheinfelden Immobilien AG in einem Schreiben, das kürzlich an die Aktionäre ging, fest. «Vor diesem Hintergrund werden wir von der Generalunternehmerin einen substanziellen Anteil für die verursachten Mehrkosten einfordern.»

Gemäss Albi Wuhrmann laufen die Bauarbeiten jetzt – ohne Implenia – sehr gut. Ende Jahr sollen sie abgeschlossen werden können. Im März 2023 ist geplant, den Schützen an die Klinik-Betreiberin zu übergeben. Die Inbetriebnahme soll dann im Juni 2023 erfolgen.


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