Alternative Antriebe sind im Trend

  25.10.2022 Gewerbe, Stein, Wirtschaft

Gut besuchte Auto-Ausstellung in Stein

Das Erfolgskonzept – diverse Neuwagen verschiedener Marken, ausgestellt von allen namhaften Fricktaler Garagen – funktioniert auch nach Corona. Das sei keine Selbstverständlichkeit, da internationale Ausstellungen teilweise Mühe hätten, ihre Hallen zu füllen, hiess es von Seiten des Auto Gewerbeverbandes Aargau.

Karin Pfister

Frisch poliert und glänzend standen sie Autotür an Autotür in der Halle des Bustelbach Centers Stein; rund 100 Neuwagen von total 21 Marken präsentierten sich von ihren besten Seiten. Zum ersten Mal seit drei Jahren fand in Stein wieder eine Auto-Austellung statt. Drei Jahre sind in der schnellen Autobranche eine lange Zeit, so Martin Sollberger, Präsident des AGV Aargau (Auto Gewerbeverband), dem rund 350 Garagisten angehören.

Eröffnet wurde die Ausstellung mit einer Ansprache von Heinz Frei von der Langenfeld Garage Oeschgen und Vizepräsident des AGV Aargau. Besucht wird der dreitägige Anlass jeweils von rund 5000 bis 6000 Gästen. «Das Interesse ist weiterhin riesig, und zwar bei den Ausstellern wie bei den Besuchern», so Frei. Als Gründe nannte er die Grösse, die Überschaubarkeit und der fast schon familiäre Rahmen. «Ganz grosse internationale Ausstellungen bekunden Mühe und klagen über Absenzen grosser Marken oder müssen Veranstaltungen ganz absagen. Und auch Ausstellungen im ganz kleinen Rahmen in unseren eigenen Showräumen haben es ohne erhebliche Aufwände beim Publikum heute schwer.» Ein Vorteil von Stein sei, dass sich die Besucherinnen und Besucher in kurzer Zeit viele verschiedene Informationen zu Fahrzeugen, Antriebsarten und Ladeinfrastruktur beschaffen können. Im Gegensatz von vor drei Jahren als E-Autos noch kein grosses Thema waren, so Sollberger, waren heuer zahlreiche Elektrofahrzeuge und hybridisierte Fahrzeuge ausgestellt. Heinz Frei: «Der Mix wird sich künftig stark in Richtung alternative Antriebe entwickeln.»

Lieferengpässe und Wartefristen
«Alle Aussteller kommen aus dem Fricktal und alle namhaften Garagen sind vertreten», sagte Chris Regez, welcher die Messe im Auftrag des AGVs organisierte. Die Vorbereitung der Messe sei schwieriger gewesen als früher, da die Lieferengpässe deutlich zu spüren seien. «Früher konnte man in eine Garage gehen, einen Wagen aussuchen und gleich mitnehmen. Heute muss der Käufer den Wagen vorbestellen; die Autos haben teilweise Wartefristen von sechs bis neun Monaten.» Er rate darum allen Interessierten mit einem Kauf nicht zu warten bis das alte Auto gar nicht mehr fährt, sondern sich frühzeitig nach einem Neuwagen umzusehen. Das Hauptthema an der diesjährigen Messe sei sicher die Frage nach dem passenden Antrieb. «Die Käufer möchten wissen, wie gross die Reichweite ist, wie das Auto geladen wird, wie E-Mobilität grundsätzlich funktioniert.»

Martin Sollberger ergänzte: «Nach der langen Coronapause mussten wir organisationstechnisch fast wieder bei Null anfangen; die Routine war weg, vieles hat sich verändert.» Es ist ihm wichtig, dass an jeder Aargauer Ausstellung auch ein Berufsbildungsstand mit Ausbildern anwesend ist, so auch in Stein. «Die Branche kämpft mit einem Fachkräftemangel. Wir bilden zwar rund 200 Lehrlinge pro Jahr aus, aber zu viele wandern danach in ähnliche Branchen ab, unsere Leute sind begehrt.» Er freut sich über jeden jungen Menschen, der eine Ausbildung als Mechatroniker oder Autofachmann anstrebt.


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