Hier soll der Mensch wieder zu sich und zur Natur finden

  01.09.2022 Natur, Zuzgen

Lebensraum Eichmatt lädt zum Tag der offenen Tür

Auf einer ehemaligen Kuhweide ist in Zuzgen der Lebensraum Eichmatt entstanden. Hecken, Weiher, Trockenmauern, Hochstammbäume und ein grosser Gemüsegarten gehören dazu. Am Samstag lädt der Verein, welcher das Projekt trägt, alle Interessierten zu einem Besuch ein.

Valentin Zumsteg

«Die Menschen müssen nicht auf den richtigen Weg gebracht werden. Räume, in denen sie sich selbst und der Natur auf natürlichste Weise begegnen können, reichen», sagt Franziskus Jakober. Der selbständige Gestaltungstherapeut ist der Initiant des Lebensraums Eichmatt in Zuzgen. Mit Gleichgesinnten hat er 2015 einen Verein gegründet, der auf einer Kuhweide hinter dem Elternhaus von Jakober dieses Naturprojekt umsetzt.

Für Mensch und Natur
Damit ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. «Ich hatte das Glück, in einer grossen Familie mit kleinem Landwirtschaftsbetrieb aufzuwachsen. So konnte ich mich immer wieder austoben, zurückziehen und zu mir finden. Dies auf unserem Land hinter dem Haus, mit den Ziegen und allem, was die Natur um mich herum zu bieten hatte, das war nicht wenig», erzählt Jakober.

Der Lebensraum Eichmatt soll ein Rückzugsort für Mensch und Natur sein, der seltenen Pf lanzen und Tieren einen Unterschlupf bietet. Mit den vielen Hochstamm-Obstbäumen wird ein Landschaftsbild gepf legt, das diese Region über Jahrhunderte prägte. «Wenn in der Natur alle Kreisläufe fliessen, dann hilft das auch dem Menschen», sagt Jakober.

«Es gibt mir Ruhe»
Die ganze Fläche ist rund ein Hektar gross und kleinteilig strukturiert. In den vergangenen Jahren hat der Verein zusammen mit Helfern 200 Heckensträucher gesetzt, über 20 neue Hochstamm-Obstbäume gepf lanzt, Teiche angelegt und Trockenmauern errichtet. Es wird geheut und geerntet. «Dieses Land fasziniert mich. Es gibt mir Ruhe. Zudem sind mir Artenvielfalt und Biodiversität ein grosses Anliegen», sagt Joana Baumann, die Aktuarin des Vereins. Sie ist häufig mit ihrer Tochter dort unterwegs. Ihr Mann Lukas Müller ist gleichzeitig der Permakultur-Projektleiter. Dabei geht es darum, im Einklang mit der Natur zu pflanzen und zu leben. «Ich spüre eine grosse Sehnsucht, die Erde so zu bewirtschaften, dass sie fruchtbar bleibt. In den vergangenen Jahren haben wir Menschen sie zu stark genutzt», sagt Franziskus Jakober. Er sieht sich selber nicht als Landbesitzer, sondern als Hüter des Landes.

2020 ist der Garten des Lebensraums von Pro Natura ausgezeichnet worden, ebenso haben verschiedene Stiftungen und Institutionen dieses Projekt unterstützt. Nach sieben Jahren Auf bauarbeit lädt der Lebensraum Eichmatt nun am kommenden Samstag, 3. September, zu einem Tag der offenen Tür. Dort sollen die Besucherinnen und Besucher dieses besondere Stück Land erleben können.

Tag der offenen Tür im Lebensraum Eichmatt. Eichmatt 4, Zuzgen: Samstag, 3. September, von 10 bis 17 Uhr. Führungen um 11, 13.30 und 16 Uhr.

www.lebensraumeichmatt.ch


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