Der FC Möhlin-Riburg/ACLI und der FC Wallbach-Zeiningen trennten sich 1:1 (0:0)

250 Zuschauer sahen im Möhliner Steinli ein Derby mit zwei Teams, die allerbeste Fussball-Kost boten.

Jordi Küng

Nüchtern betrachtet, haben beide Mannschaften zwei Zähler verloren. Doch damit würde man dem Prestigeduell nicht gerecht. Was Möhlin und Wallbach boten, war für Zweitliga-Verhältnisse eine kurzweilige, unterhaltsame Partie, welche die Matchbesucher in den Bann zog. Eine Partie, die auch taktisch interessant war, denn während die Gäste im bewährten, fast schon klassischen 4-1-4-1-System agierten, agierte Möhlin mit einer Dreier-Kette in der Abwehr, um bei Ballbesitz im Mittelfeld ein personelles Übergewicht zu schaffen. Bei den Gästen war Captain Manuel Guarda, dem später auch der Ausgleich gelang, ein steter Gefahrenund Unruheherd.

Beidseitiges Angriffsfurioso
Beide Teams setzten von Beginn auf Offensive, wenn auch aus einer sicheren, strukturierten Verteidigung. Möhlin beeindruckte mit einem schnellen Umsetzungsspiel über die rechte Aussenseite und gefährlichen Standards, während Wallbach mit Spielverlagerungen den Abschluss suchte. Beide Mannschaften hatten in den ersten 45 Minuten je zwei gute Einschussmöglichkeiten, auf Seiten der Möhlemer war es Captain Marko Markovic, dessen kerniger Schuss in der 28. Minute knapp über die Latte flog. In der 31. Minute war es Gabriel Waldburger, der seitlich in den Strafraum eindrang und den Ball technisch versiert über Gasthüter Nico Autino lupfte, doch der Ball ging um Haaresbreite am entfernteren Pfosten vorbei.

Schon vorher hatte Wallbach-Zeiningen für Gefahr vor Möhlin-Hüter Tobias Zingg gesorgt. In der 7. Minute setzte Innenverteidiger Luca Guarda zu einem «Bodenkopfball» an, den Zingg und seine Hinterleute von der Torlinie «wischen» konnten. In der 20. Minute verzog Denis Widmer seinen Schuss aus guter Abschlussposition.

Aus einem Penalty wurde ein Offside
Eine Schlüsselszene spielte sich in der 24. Minute ab. Möhlin-Aussenverteidiger Dardan Bogujevci foulte im Strafraum Tobias Thommen, so dass Ref Héritier sofort auf den Elfmeterpunkt zeigte. Nur ging der Situation eine Offsideposition voraus, welche der Assistent umgehend anzeigte, so dass der Unparteiische den gepfiffenen Penalty wieder zurücknahm. Exemplarisch, wie die Gäste diesen Entscheid ohne Wenn und Aber akzeptierten und den Unparteiischen spontan Applaus spendeten.

Die Partie blieb auch in den zweiten 45 Minuten tempostark und intensiv, aber stets fair. Und dann fiel doch das Führungstor. Nicht gänzlich unerwartet für Möhlin, das seine Bemühungen in der 66. Minute mit dem 1:0 durch Waldburger belohnt sah. Aber Wallbach wäre nicht diese verschworene Gemeinschaft, welche symbolisch für einen gesunden Dorfklub steht, wenn nicht «einer der Guardas» (wie man scherzend auf der Tribüne meinte) eine Viertelstunde später (81.) den Ausgleich bewerkstelligt hätte. Ein veritables Defensivbollwerk beim Gast war das kongeniale Duo Guarda und Manuel Schärer in der Innenverteidigung.

Beide Torhüter hielten das Remis fest
Beide Equipen suchten den Siegestreffer. Und in der sechs Minuten langen Nachspielzeit bewahrten beide Torhüter mit Glanzparaden ihre Teamkollegen vor der Niederlage. Kurzum: Das Unentschieden ist gerecht und weder Möhlin-Riburg noch Wallbach-Zeiningen hätten eine Niederlage verdient. Vielmehr gab es in diesem 2. Fricktaler Derby der noch jungen Saison 2022/23 gleich drei Sieger: Möhlin, Wallbach – und der Fussball selber. Beide Trainer, sowohl Möhlin-Cheftrainer Ergün Ercedogan also auch Giuseppe Oliva vom Gast waren sich einig: Man erlebte ein intensives, aber sehr faires Derby.

FC Möhlin-Riburg/ACLI – FC Wallbach-Zeiningen 1:1 (0:0). Sportanlage Steinli. - Tore: 66. Waldburger 1:0. 81. M. Guarda 1:1. Möhlin: Zingg; Bogujevci, G. Bislimi, J. Kaufmann; Matic, Markovic, Kym, Vogel, Quelpo; K. Bislimi, Waldburger. Wallbach: Autino; Jegge (74. Alletto), L. Guarda, Schärer, D. Guarda; Rochelin (60. Conolly); Hunkeler, Widmer, Thommen, M. Guarda; B. Guarda.