Die IWB erfinden die Physik neu
27.09.2022 Leserbriefe, RheinfeldenZum Leserbrief von Jasmin Gianferrtari, IWB («Holz als CO2-neutraler Energieträger», NFZ vom 16.9)
Die IWB erliegen bei der Holzverbrennung einem in Europa weit verbreiteten Irrtum, der sogar in den USA Verwunderung auslöst. Der Grundfehler: Man trennt die Holzverbrennung qualitativ von der Verbrennung der fossilen Brennstoffe (Kohle, Gas, Erdöl). Alle unsere Brennstoffe sind aber aus der gleichen Photosynthese entstanden, brauchten dabei die Energie des Sonnenlichts und CO2 (Kohlendioxid) aus der Luft und entliessen Sauerstoff in die Atmosphäre. Bei ihrer Verbrennung läuft dieser Prozess rückwärts, es wird also Sauerstoff gebraucht und CO2 und (Wärme-)Energie freigesetzt. Das ist bei der Holzverbrennung nicht anders als wenn zur Wärmegewinnung Kohle, Gas oder Erdöl verbrannt wird. Man wechselt (substituiert) einfach den Brennstoff aus. Fossile Brennstoffe unterscheiden sich vom Holz lediglich dadurch, dass sie nicht mehr durch die Photosynthese vermehrt werden können. Aber diese Holzvermehrung wird ja gleich wieder verbrannt, weshalb man mit Verbrennungen nicht aus dem Prozess der «Karbonisierung» herauskommt, was Freisetzung des Klimagases CO2 bedeutet. Das Gebot der Gegenwart heisst aber Dekarbonisierung, was man nur mit der täglich eingestrahlten Sonnenenergie erreicht, also etwa mit Photavoltaik oder der Wasserkraft. Nur hier setzt man kein klimaschädliches CO2 frei.
Was hier in Kurzform dargelegt wurde, wird in einem gut verständlichen Film ausführlich gezeigt: www.youtube.com/">https://www.youtube.com/ watch?v=hONhURGH3cY
JÜRG KELLER, RHEINFELDEN