Der Wald im Klimawandel

  20.09.2022 Gansingen, Natur

Informativer Waldumgang des Forstbetriebes Laufenburg-Gansingen

Rund 120 Besucherinnen und Besucher folgten am Samstag der Einladung zum Waldumgang der Forst & Dienste, Laufenburg-Gansingen. Neben Themen wie der Wald im Klimawandel und der Wald als wertvoller Energieträger, wurde den Anwesenden der neue Forsttraktor vorgestellt.

Ludwig Dünner

Verwaltungsratspräsident Herbert Weiss und Betriebsleiter Alfred Bühler vom Forstbetrieb Forst & Dienste Laufenburg-Gansingen begrüssten die rund 120 Teilnehmenden ausserhalb des Weilers Schlatt. Nachdem der Betriebsleiter sein Team vorgestellt hatte, ging es los auf den rund 2,5 Kilometer langen Waldumgang. Die Route wurde in diesem Jahr mehrheitlich auf Gansinger Boden absolviert. An acht Posten entlang der Route gab es Spannendes über die Waldnutzung und die Arbeiten des Forstbetriebes zu erfahren. Im Anschluss wurde beim Holzschopf Grünschholz ein Zobig serviert.

Geschichten aus vergangener Zeit
Der erste Marschhalt war bei der Waldhütte Schlatt. Bei dieser war früher ein Pflanzgarten angelegt, in welchem die jungen Pflanzen noch selbst gezogen wurden. Die Waldhütte dient heute als Jägerhütte. Speziell erwähnte der Betriebsleiter Alfred Bühler den Findling neben der Hütte. Dieser Stein wurde vor Jahren bei Galten gefunden. Laut Geologen stammt der Stein aus dem Wallis. Der lange Weg von dort legte der Brocken in der Eiszeit zurück. Alfred Bühler wählte einen weiteren Halt oberhalb des Waldhofes. Dieser Punkt bot neben der Aussicht auf Gansingen einen Blick auf den Laubberg, das Bürerhorn und den Cheisacher. Bühler erzählte an dieser Stelle auch Geschichten über den Stadtweg aus dem 17. Jahrhundert, welche die Anwesenden zum Schmunzeln brachten. Beim Halt oberhalb der Grimmatte ging es um eine Waldfläche, welche im Jahre 1972 aufgeforstet wurde. Diese rund 173 Aaren wurden aus einem Kantonsprojekt, welche als Ersatzfläche für die Autobahnen dienten, bepflanzt.

Waldbewirtschaftung im Klimawandel
Der stellvertretende Betriebsleiter Andreas Bühler berichtete an seinen Posten über die Waldbewirtschaftung und die heutigen Herausforderungen. Die Flächen, auf welchen die kranken, vom Käfer befallenen Fichten gefällt werden müssen, werden neu mit Baumarten bepflanzt, welche auch im Klimawandel bestehen können. So zum Beispiel Eichen, Linden, Edelkastanien oder Douglasien. Die Douglasie wurde von Andreas Bühler noch näher vorgestellt. Der Forstbetrieb Laufenburg-Gansingen pf lanzte im Jahr 2020 1300 junge Eichen. Ein aufgeschichteter Holzhaufen von rund 90 Kubikmetern, welcher zu Waldhackschnitzel verarbeitet wird, war für Andreas Bühler Anlass genug, über den Wald als nachhaltigen Energieträger zu berichten. Verdeutlichen konnte er die Kosten anhand der beiden Schnitzelheizungen in Laufenburg. Die Kosteneinsparungen der beiden Schnitzelheizungen Hinterer Wasen in Laufenburg und bei der Schule in Sulz betragen doch weit über 200000 Franken gegenüber von Oel. Andreas Bühler sieht auch die grossen Vorteile von Holzschnitzeln in den kurzen Transportwegen, da die Energie im eigenen Wald produziert wird. Die Pflege des Waldes erklärte der Vorarbeiter Christoph Oeschger anhand der biologischen Rationalisierung des Waldes. Das Erklärte setzte der Lehrling Tobias Dünner praktisch um. Aufgezeigt wurde, wie mit dem Fällen zweier Fichten einer Eiche Raum für das weitere Wachstum verschafft wurde.

Nach 18 Jahren ausgedient
Der Betriebsleiter Alfred Bühler sowie der Maschinist Beat Senn stellen den neuen Forsttraktor vor. Nachdem bereits 18 Jahre in Gansingen ein Forsttraktor der Marke Valtra eingesetzt worden ist und die Betriebskosten sehr gering waren, fiel der Entscheid wiederum auf den finnischen Hersteller Valtra. Der grosse Vorteil ist, dass der Valtra bereits ab Werk einen hohen Ausbaustandard für den Forst aufweist, so Alfred Bühler. Beat Senn, welcher als Maschinist das neue Fahrzeug vor einer Woche übernehmen durfte, stellte es den Anwesenden näher vor. Nach seinen Erläuterungen zeigte er den universellen Einsatz anhand zweier praktischer Beispiele. So kam der Heckmulchmäher zum Einsatz und mit dem Frontlader wurde Splitt verladen. Der Gansinger Vizeamman, Urban Erdin, liess sich von der Funktionalität überzeugen und durfte das neue Fahrzeug unter der Anleitung von Beat Senn ausprobieren.


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