Schritt für Schritt im Kindertherapiezentrum
23.08.2022 Gesundheit, RheinfeldenAngebot für die jüngsten Patienten in der Reha Rheinfelden
Im ambulanten Kindertherapiezentrum der Reha Rheinfelden werden jährlich über 500 junge Patientinnen und Patienten behandelt. Spenden ermöglichen Therapien, welche von den Krankenkassen und der IV nicht vollumfänglich übernommen werden.
Valentin Zumsteg
Die Zahlen sind eindrücklich: Im vergangenen Jahr zählte das ambulante Kindertherapiezentrum der Reha Rheinfelden 528 Patientinnen und Patienten, die insgesamt knapp 10 000 Therapien erhielten. Dabei entfällt der grösste Teil auf Physiotherapie und Ergotherapie, hinzu kommen Therapien mit verschiedenen Gangrobotern sowie Hippotherapien mit Pferden. «Die Nachfrage wächst stetig, die Zahl der Patienten steigt», schildert Annalena Stächelin, Leiterin der Kindertherapie. Aktuell arbeiten sieben Physiotherapeutinnen und sieben Ergotherapeutinnen in dieser Abteilung, dazu kommen drei Kinderneuropsychologinnen. «Zwei Stellen sind derzeit vakant. Es ist schwierig, genügend qualifiziertes Personal zu finden», erklärt Stächelin.
Schritt für Schritt zum Fortschritt
Einige der jungen Patientinnen und Patienten sind ehemalige Frühgeburten, die an einer Zerebralparese leiden. Die Symptome sind unter anderem Bewegungsstörungen und Muskelsteife. In die Ergotherapie kommen viele Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen sowie ADHS. Therapien werden auch an der Heilpädagogischen Schule Fricktal in Mumpf und seit einem Jahr an der HPS in Windisch angeboten. Seit gut drei Jahren baut das Kindertherapiezentrum zudem die ambulante Tagesreha für Kinder und Jugendliche aus, die neu unter dem Titel «Schritt für Schritt» geführt wird. Die Kinder erhalten dort pro Tag drei bis fünf Therapien, sie können aber zuhause in ihrem gewohnten Umfeld schlafen. Eine solche Tagessreha dauert in der Regel zwischen drei und sechs Wochen. «Sie empfiehlt sich vor allem nach operativen Eingriffen am Bewegungsapparat oder um eine Therapie zu intensivieren und an einer besonderen Zielsetzung zu arbeiten, welche eine hohe Therapiedichte erfordert. So können Schritt für Schritt grosse Fortschritte erreicht werden», erläutert Annalena Stächelin.
Stiftung hilft
Die Nachfrage nach Therapieplätzen für Kinder und Jugendliche steigt seit Jahren, die Finanzierung bleibt indes schwierig, da die Krankenkassen und die IV die Kosten zum Beispiel für tier- und robotergestützte Therapien nicht vollumfänglich übernehmen. Seit langem hilft deswegen die Stiftung zur Unterstützung des Kindertherapiezentrums der Reha Rheinfelden mit, das breite Angebot aufrechtzuerhalten.
Am Dienstag, 30. August, führt die Reha Rheinfelden in Zusammenarbeit mit dem Golfzentrum Rheinfelden zum 14. Mal ein Charity-Golfturnier durch. Pro Teilnehmerin und Teilnehmer fliessen 150 Franken der Stiftung zur Unterstützung des Kindertherapiezentrums zu.