Regionaler Sozialdienst Laufenburg wächst weiter
20.08.2022 Laufenburg, MettauertalAb September lagert Mettauertal seinen Sozialdienst aus
Damit gehören dem Regionalen Sozialdienst künftig sechs Gemeinden an. Die zusätzliche Gemeinde, aber insbesondere auch die vielen Falldossiers von Geflüchteten aus der Ukraine sorgen für temporäre Pensenerhöhungen.
Susanne Hörth
Dem Regionalen Sozialdienst Laufenburg gehören neben der Standortgemeinde Laufenburg auch Stein, Gansingen, Sisseln und Oeschgen an. Ab September stösst nun die Gemeinde Mettauertal dazu. Wie deren Gemeinderat mitteilt, ist die Auslagerung des Sozialdienstes aufgrund des Stellenwechsels der bisherigen Leiterin beschlossen worden. Der Mettauertaler Gemeinderat ist überzeugt, dass mit der grossen Fachkompetenz in Laufenburg eine zukunftsgerichtete Lösung gefunden werden konnte.
Pensenerhöhungen
Braucht es mit der zusätzlichen Vertragsgemeinde einen Stellenausbau in Laufenburg? Dazu Leiter Marco Schwab: «Mit der Übernahme des Sozialdienstes der Gemeinde Mettauertal benötigen wir tatsächlich neue personelle Ressourcen. Insgesamt übernehmen wir 36 Falldossiers aus den Bereichen Sozialhilfe und Asylwesen, davon betreffen rund die Hälfte Personen mit Schutzstatus S.» Beim Stadtrat seien daher 50 Stellenprozente beantragt worden. Es werde dann mit internen Pensenerhöhungen bis zum nächsten Sommer gelöst. Hierzu führt Schwab an: «Die Mitarbeitenden sind durch die vielen Falldossiers aus der Ukraine gefordert und haben ihre Pensen bereits im Frühling erhöht.» Diese Erhöhungen seien jedoch temporär. «Wir werden im nächsten Sommer die Situation erneut evaluieren und dann entscheiden, ob eine zusätzliche Neuanstellung notwendig ist.»
Dossiers von ukranischen Flüchtlingen
Aktuell würde der Sozialdienst Laufenburg rund 80 Personen aus der Ukraine betreuen, erklärt Marco Schwab. «Die Betreuung ist zeitaufwändiger als bei normalen Sozialhilfebeziehenden. Das liegt aber insbesondere an den komplexeren Abläufen, welche eine enge Zusammenarbeit zwischen Kanton und Gemeinden erfordert und dem zusätzlichen Übersetzungsaufwand.» Dank eines engagierten Teams könne dieser Zusatzaufwand gemeistert werden. Eine zusätzliche Motivation seien zudem die meist positiven Rückmeldungen der hilfesuchenden Personen. Auch aus der Bevölkerung erfahre man viel Offenheit und Hilfsbereitschaft, dazu gehören private Unterbringungsplätze, Sachspenden, oder auch freiwilligen Deutschunterricht. Die frühzeitige Anstellung einer ukrainischen Asylbetreuerin hat sich als sehr gut erwiesen. «Dadurch sind wir hier stark entlastet», ist Marco Schwab voller Lob. «Sie begleitet Personen aus der Ukraine unter anderem an Gespräche in der Schule oder zum Arzt und kann für den Alltag wertvolle Hilfestellungen geben.» Ein Angebot, das noch laufend ausgebaut werden soll. Der Leiter des Regionalen Sozialdienstes Laufenburg weiss aber auch: «Herausfordernd ist es, stets genügend Wohnraum zu generieren um Personen, die vom Kanton zugewiesen werden, oder die von privaten Unterbringungen in die Zuständigkeit der Gemeinde wechseln unterzubringen.»
Auf die Zahl der Vertragsgemeinden des Regionalen Sozialdienstes Laufenburg zurückkommend, erklärt Schwab, dass zurzeit keine weitere Gemeinde im Gespräch mit Laufenburg sei. Mit zweimaligen Erhöhungen der Pensen sei der Sozialdienst nun räumlich auch voll ausgelastet.