Heisse Jugendliebe wieder entdeckt

  23.08.2022 Oeschgen

Imponierende Raritäten am 6. Töfflitreffen der Schnäpperlibuebe Freaktal

Viele Töfflibuebe können ihre heisseste Jugendliebe nie vergessen, lassen sie schon gar nicht rosten und präsentieren sie neuerdings aufgepeppt und auf Hochglanz poliert der Fangemeinde: Die Sackgeldverdunster erleben eine Wiedergeburt wie das imponierende 6. Töfflitreffen der Schnäpperlibuebe Freaktal in Oeschgen zeigte.

Paul Roppel

Landauf und landab wird gar mancher wieder von einem einst einzigartig zelebrierten Freiheitsgefühl infiziert. Das Töfflifieber grassiert immer mehr unter gestandenen Männern und Frauen und lässt sie in nostalgischen Erinnerungen aus der Jugendzeit schwelgen. Denn mit dem 14. Geburtstag erfüllte sich für unzählige Baby-Boomer einst ein Bubentraum: Das Herumkurven auf einem heiss begehrten Töffli. In der Konsequenz verbrachten sie unzählige Stunden auf dem Sackgeldverdunster und ebenso viele in der Garage, um das Gefährt zu pflegen, zu stylen, oder gar im Tempo zu frisieren. Dann wurde es ruhig um die knatternden Mofas.

Mofa-Kult macht sich breit
Die vielen Töfflitreffs in der Schweiz offenbaren: Väter und Grossväter haben ihre heisse Jugendliebe inzwischen wieder entdeckt. Die alte Liebe rostet nicht, denn die trendigen Original-Mofas der 60er- bis 80er-Jahre der illustren Markenvertretungen wie Puch, Sachs, Piaggio, Pony und Zündapp präsentieren sich im restaurierten Topzustand begehrenswerter denn je, die auch immer mehr Frauen ansprechen. Ein Mofa-Kult macht sich breit, dem auch fünf Oeschger erlegen sind. «Wir waren in der Jugendzeit Töfflibuebe und haben uns später 2016 zusammengefunden. Seither organisieren wir jährlich einen Töfflitreff. Uns verbindet die Leidenschaft zum Töffli und das gemütliche Fahren», sagt der 45-jährige Marcel Voser zur NFZ. Zusammen mit Georg Schlienger, Alexander Riner, Marcel Kuprecht und neu Sandro Zimmermann nennt sich das initiative Team Schnäpperlibuebe Freaktal, welches aber nicht als Verein organisiert ist. Zusammen mit anderen Töfflibegeisterten organisierten sie letzthin eine fröhliche viertägige Reise per «Pfupferli» ins Wallis über 470 Kilometer. Die nächste ans Meer in Italien, sei in Planung verrieten sie.

Raritäten aufgepeppt
Dank der Mithilfe von 15 Personen entwickelte sich auch das von ihnen organisierte 6. Töfflitreffen zu einem grossartigen Festanlass, wozu sich über 100 Mofa-Begeisterte mit ihren fantastisch zurecht gemachten 2-Taktern auf dem Gelände der Firma Pfister in Oeschgen einfanden. Eine Rundfahrt über 20 Kilometer bewies die Fahrtauglichkeit der bis zu 70 Jahre alten Gefährt. Nebst den in Reih und Glied säuberlich aufgestellten und mit einigem Stolz präsentierten Prunkstücken fanden rege Diskussionen, Erfahrungsaustausch und Insiderkenntnisse statt. Gerne besucht der 74-jährige Peter Hunziker aus Gränichen Töff litreffs. «Als 40-Jähriger fand ich wieder meine Liebe zum Töffli», erzählte der Senior, der 1964 bei Zehnder die Lehre als Töfflimechaniker absolviert hatte und nun sechs nostalgische Mofas besitzt.

Der 27-jährige Dominik Bircher aus Wohlen ist Automechaniker und hat eine Mofa Sachs 502 Prior mit Jahrgang 1962 restauriert und absolvierte damit schon acht Red Bull Alpenbrevets, über eine Distanz von über 140 Kilometern. «Ein paar Ersatzteile und Werkzeug habe ich immer dabei», sagt er aus Erfahrung. Silvano Rigassi aus Gipf-Oberfrick präsentierte seine Rarität, einen Triumph Knirps aus Nürnberg mit Jahrgang 1954.


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