Noch ein Eidgenössischer Kranz: David Schmid schafft Historisches

Fricktaler Eidgenossen, also jene mit einem Kranzgewinn an einem Eidgenössischen Schwingfest, sind rar. David Schmid ist seit Sonntag zudem erst der zweite Fricktaler, dem ein solcher Kranzgewinn gleich doppelt gelingen sollte.

Ronny Wittenwiler

Wicki und all die anderen starken Männer liessen am Sonntag ganz viele Leute jubeln. Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Pratteln schrieb so manche Geschichte und eine davon bleibt nun für immer in den Chroniken des Schwingsports vermerkt: jene von David Schmid. Der nette Böse aus Wittnau durfte sich nach Estavayer-le-Lac (2016) am Sonntagnachmittag seinen zweiten Eidgenössischen Kranz aufsetzen lassen. Dieses begehrte Eichenlaub gleich zweimal zu gewinnen, schaffte vor David Schmid bislang erst ein Fricktaler: Stefan Schlachter aus Möhlin liess sich zuerst in Langenthal (1983) zum Eidgenossen krönen, dann (1986) in Sion ein zweites Mal. 36 Jahre nach Schlachter gelingt Schmid in Pratteln also durchaus Historisches.

Rar sind sie ohnehin, die Fricktaler Kränze an einem Eidgenössischen, und auch das zeigt noch einmal, wie hoch man in Schwingerkreisen die jüngste Leistung von David Schmid am ESAF 2022 gewichtet. Der dritte heute noch lebende Fricktaler Eidgenosse ist der Möhliner Paul Soder (1969 in Biel). Hinzu kommen «bloss» noch drei weitere Kränze: Walter Kaufmann (1945 in Bern) und Hans Schaffner sowie Paul Nussbaum (beide 1953 in Winterthur). Einen nächsten Eidgenössischen Kranz, soviel steht fest, wird es für Schmid nicht mehr geben. «Am Sonntag ist endgültig fertig», sagte er mit einem Lächeln im Interview zur NFZ kurz bevor er sich anschickte, in Pratteln Geschichte zu schreiben. Es war das letzte Ausrufezeichen einer bemerkenswerten Karriere. Dieses Ausrufezeichen – es steht nun am Ende des Kapitels Schmid David, dort in den Eidgenössischen Schwingerchroniken.