Sich einfach mal treiben lassen

  19.07.2022 Fricktal

Ferienspass im Fricktal: die Beliebtheit ist ungebrochen

Was macht die ehrenamtliche Arbeit der Ferienspass-Frauen so unbezahlbar? 1600 Kinder wissen die Antwort.

Ronny Wittenwiler

«Wir verzeichnen fünf Kinder, die sechzehn oder mehr Kurse besuchten.» Ja, gewisse Mädchen und Buben können vom Ferienspass einfach nicht genug kriegen. Karin Mahrer freuts. Die Präsidentin vom Ferienspass Bezirk Rheinfelden schaut auf ereignisreiche zwei Wochen zurück und wartet mit beeindruckenden Zahlen auf. 705 Kinder nutzten die Angebote vom Ferienspass Bezirk Rheinfelden und besuchten mindestens einen – oder eben mehrere – von 287 angebotenen Kursen. «Es waren so viele Kurse wie noch nie», sagt Mahrer.

Beim Ferienspass Region Frick wurden 175 Kurse angeboten, fünf mehr als im Vorjahr. Auch nahmen mit 591 Kindern nochmals mehr teil als im Vorjahr (560). Von den Angeboten beim Ferienspass Region Laufenburg machten 300 Kinder in 134 Kursen Gebrauch. «Das Ferienspass-Jahr 2022 war ein Erfolg, wir haben positive Rückmeldungen seitens der Kursleiter und der Kinder erhalten», sagt dort Präsidentin Jolanda Wachter. Insgesamt also rund 1600 Kinder aus dem ganzen Fricktal hatten ihren Ferien-Spass.

Renner und Dauerbrenner
«Wir mussten wegen des Wetters keine Kurse absagen», freut sich Karin Mahrer. Vergangenes Jahr noch fielen etwa die Stand-Up-Paddling-Kurse regelrecht ins Wasser. Auch andere Angebote am und auf dem Rhein mussten damals wegen Hochwasser gestrichen werden. Generell versuchte man heuer so viele Wünsche – ja, vielleicht sogar Träume – zu ermöglichen. Bei manchen Kursen, die massiv überbucht gewesen waren, schoben die Kursleiter im ganzen Fricktal Extraschichten und boten einen oder mehrere Zusatzkurse an. «Der Graffiti-Kurs war sehr schnell ausgebucht», sagt Karin Mahrer. Bei den Mädchen standen Pferde wie immer hoch im Kurs, der Spaziergang mit dem Lama oder der Kurs «Kind und Hund» gehörten wieder zu den Spitzenreitern, wie Jolanda Wachter erzählt.

Die Geschichten dahinter
Und dann gibt es immer wieder besondere Anekdoten. Maya Fankhauser vom Ferienspass Region Frick: «Im beliebten Kurs ‹ein Abend im Wald mit dem Jäger› wurden wir im Voraus von Eltern kontaktiert: ihr Kind wolle so gerne teilnehmen, habe jedoch Bedenken, ob da nicht Tiere geschossen würden, dann käme es nämlich nicht. Natürlich bekräftigte der zuständige Jäger Stefan Schraner von der Jagdgesellschaft Frick, dass sie mit den Kindern kein Tier schiessen würden. Die Gruppe hatte dann auch Glück und sichtete eine Rehgeiss mit Kitz, einen Rehbock, einen Fuchs und als Highlight beobachtete eine Gruppe Kinder eine Gams in 30 Meter Nähe. Zum Schluss gabs für alle etwas Feines vom Feuer.» Und Karin Mahrer erzählt dann noch von dieser Familie, deren beiden Kinder zusammen 32 Ferienspass-Kurse besuchten. «So ein Programm wäre sonst als Familie kaum machbar und das erst noch für nicht mehr als vierzig Franken. So etwas ist unbezahlbar und für mich eben Ferienspass.»

Wenn sie eines verdient haben, all die ehrenamtlich engagierten Frauen aus den Ferienspass-Teams im ganzen Fricktal, dann nun ganz sicher das: schöne Ferien.


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