Jenson Schmid gewinnt erstes EM-Spiel

  01.07.2022 Gipf-Oberfrick

Achtungserfolg für das Snooker-Talent aus Gipf-Oberfrick

Vom 7. bis zum 19. Juni mass sich der 12-jährige Jenson Schmid in Albanien mit älteren und entsprechend erfahreneren Snooker-Spielern aus ganz Europa. Mit einem Sieg und wertvollen Erfahrungen ist er ins Fricktal zurückgekehrt.

Für die EM nominiert worden war Jenson Schmid vom Schweizer Nati-Coach Urs Freitag, und zwar für einen Einsatz in den beiden Kategorien U18 und U21.

2021 war das bislang erfolgreichste Jahr für den jungen Gipf-Oberfricker Snooker-Spieler. Schweizermeister in der Kategorie U21, Jahressieger bei den Junioren und Dritter in der Liga B (die NFZ berichtete). Und selbst gegen Spieler der höchsten Schweizer Snooker-Klasse (Liga A) hat der Schüler schon gewonnen. Vor drei Wochen nun also eine Startgelegenheit inmitten der europäischen Elite.

Snooker im Parkhaus
Veranstaltet wurde die EM vom europäischen Dachverband für Snooker und dem albanischen Snooker-Verband. Gespielt wurde in den Kategorien U16, U18, U21, Männer, Frauen, Senioren und aller Mannschaften im Delfin Resort in Shengjin. Shengjin ist ein kleines Dorf, rund eine Autostunde von der albanischen Hauptstadt Tirana entfernt, direkt an der Adria-Küste. Der Austragungsort war etwas gewöhnungsbedürftig, befand er sich doch im Untergeschoss im Parkhaus des Hotels.

Den Auftakt machte das U18-Turnier. In dieser Kategorie starteten insgesamt 66 Snooker-Spieler aus 22 europäischen Ländern. Nur fünf andere Spieler waren altersmässig in Jensons Reichweite, alle anderen bedeutend älter, das Niveau entsprechend hoch. Jenson wurde einer schwierigen Gruppe mit einem Engländer, einem Waliser und einem Belgier zugelost, welche 16 beziehungsweise 17 Jahre alt sind.

Gegen den 17-jährigen Paul Deaville, welcher schon Spieler auf der Profitour geschlagen hat und im letzten Jahr bei den English Open bis in den Achtelfinal vorgestossen ist, war wenig zu holen. Der Engländer spielte sehr solide mit wenigen Fehlern. Der zweite Match gegen den Waliser Oliver Briffet war eine einseitige Angelegenheit und das Resultat am Ende klar, ohne Chance auf einen Framegewinn für den Fricktaler.

Im letzten Gruppenspiel gegen den Belgier wäre mehr möglich gewesen als ein Framegewinn. Jenson konnte in den beiden ersten Frames (Spielabschnitten) einen grossen Rückstand jeweils mit den letzten Roten auf holen, aber der Belgier spielte dann auf die Farben fehlerlos. Im dritten Frame bekam Jenson früh einige gute Einstiegsmöglichkeiten, die er mit kleinen Breaks nutzte. Am Ende legte er noch einen Snooker mit der letzten Roten, den der Belgier nicht lösen konnte. Somit gewann Jenson seinen ersten Frame an einer Europameisterschaft.

Im letzten Frame dominierte Jenson, bis er am Ende auf Braun einen Long Pot verschoss und der Ball sehr gut lochbar liegen blieb. Diese Chance nutzte Stef Nuytkens konsequent und versenkte alle restlichen Bälle. Somit ging gegen den Belgier das U-18 Turnier mit einer kleinen Enttäuschung zu Ende.

Ein schöner EM-Abschluss
Weiter ging es mit den Gruppenspielen in der Kategorie U-21. Nach zwei verlorenen Spielen war der dritte Match ein Erfolgserlebnis für Jenson. Dies, nachdem er sich im ersten Frame schwergetan hatte und den Frame verlor, obwohl er immer in Führung gelegen war. Den zweiten Frame dominierte Jenson dann aber klar und am Ende gewann er ihn sicher auf die Farben. Im vierten Frame spielte der Lette sehr solide und pottete viele wichtige Bälle. Ein Entscheidungsdurchgang wurde nötig. Jenson spielte gut, ab und zu mit Hilfe des Gegners, der einige einfache Bälle nicht nutzte. Und so geriet das Spiel zu einem schönen EM-Abschluss für Jenson, der gleich an seiner ersten Europameisterschaft einen Match gewinnen konnte.

Jetzt geht es für den talentierten Gipf-Oberfricker darum, weiter hart zu trainieren und an nationalen Turnieren noch mehr Erfahrungen zu sammeln, um an der nächsten Europameisterschaft, im März 2023 in Malta, das gesteckte Ziel zu erreichen. Dann will Jenson Schmid die Gruppenphase überstehen und in die KO-Phase vordringen. (mgt/sir)


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