Einsprachen blockieren Sanierung der Waldstrasse
02.07.2022 RheinfeldenBaugesuch der Stadt ist immer noch hängig
Seit Jahren möchte die Stadt Rheinfelden die Waldstrasse Richtung Möhlin sanieren lassen. Doch Einsprachen verhindern dies. Nach den Sommerferien sind weitere Gespräche geplant.
Valentin Zumsteg
Wer mit dem Velo von Rheinfelden durch den Wald nach Möhlin fährt, muss aufpassen: Zahlreiche Schlaglöcher machen die Fahrt gefährlich. Wer nicht aufmerksam ist und eins übersieht, kann schnell auf die Nase fliegen. Die Stadt Rheinfelden möchte diese Strasse deswegen bereits seit langem sanieren und mit einem hellen Asphaltbelag versehen. Im September 2019 lag ein entsprechendes Baugesuch öffentlich auf. Dagegen gab es zwei Einwendungen.
Kein Rückzug der Einwendungen
Mittlerweile sind bald drei Jahre ins Land gezogen und an der Situation hat sich nichts geändert. Das Baugesuch ist nach wie vor hängig. «Die Stadt hat von Umweltverbänden geforderte ökologische Ausgleichsmassnahmen angeboten. Diese haben bisher aber nicht zu einem Rückzug der Einwendungen geführt», erklärt Stadtschreiber Roger Erdin auf Anfrage der NFZ.
Dazu ist die Vorgeschichte wichtig: Die einstmals vielbefahrene Kantonsstrasse durch den Wald musste 2007, nach der Inbetriebnahme des neuen Industriezubringers NK495, laut Bundesgericht zurückgebaut und für den motorisierten Individualverkehr gesperrt werden. Nur noch ein Naturbelag ist seither zulässig. Der verwendete Gloritbelag, der ein Befahren mit Velos erleichtern sollte, hat sich allerdings als ungeeignet erwiesen. Deswegen möchte die Stadt jetzt einen hellen Asphaltbelag einbauen lassen – auch wenn dies der Bundesgerichtsentscheid eigentlich nicht zulässt. Der Kanton habe aber seine Zustimmung zum neuen Belag gegeben.
Weitere Gespräche nach den Sommerferien
Aus Sicht der Stadt ist diese Verbindung zwischen Möhlin und Rheinfelden weiterhin sehr wichtig. «Sie dient als Velo-Verbindung für Arbeitspendler und den Freizeitverkehr; in Notfällen auch als Ausweichroute für die Blaulichtorganisationen. Es sind deshalb nach den Sommerferien weitere Gespräche angesetzt», schildert Erdin. Aufgrund der angestrebten Gesamtsanierung und im Hinblick auf eine Einigung mit den Einwendern wurde der sehr kostspielige Unterhalt in den letzten beiden Jahren reduziert. Wann – und ob überhaupt – mit einem Baubeginn innert nützlicher Frist zu rechnen ist, kann Erdin wegen dieser Situation nicht sagen. Die Velofahrer werden auch weiterhin achtsam durch den Wald radeln müssen.