Die verlorene Dunkelheit

  07.07.2022 Möhlin, Natur

Der Nachthimmel wird immer heller. Lichtverschmutzung – die künstliche Aufhellung des Nachthimmels – ist eine weltweite und zunehmende Umweltbelastung. Nachtaktive Tiere werden durch die Nachtbeleuchtung erheblich gestört, ihr Aktionsradius eingeschränkt und das Nahrungsangebot reduziert. Zugvögel verlieren ihre Orientierung, Insekten werden vom Licht angezogen und sterben. Dies hat wiederum Auswirkungen auf Tiere, die Insekten fressen – wie etwa Igel, Erdkröten oder Fledermäuse. Aber nicht nur nachtaktive Insekten leiden, auch tagaktive Tiere (und Menschen) werden nachts vom Licht gestört. Für viele Insekten wirkt künstliches Licht in der Nacht anziehend. Blindlings fliegen sie auf das Leuchten zu und schwirren stundenlang um das Licht herum. So verbrauchen sie ihre Energievorräte, anstatt Nahrung zu suchen, sich zu paaren oder Eier zu legen. Sie sterben gar wegen Erschöpfung. Damit ist die Lichtverschmutzung eine der Ursachen für das massive Insektensterben unserer Zeit. Die meisten Insekten, welche nachts unterwegs sind, sind Bestäuber. Ohne sie können sich viele Wild- und Nutzpflanzen nicht weiterverbreiten oder Früchte produzieren. Herrscht Mangel an den bestäubenden Insekten, fallen die Ernten geringer aus.

Was kann ich als Einzelperson gegen die Lichtverschmutzung tun?
Verwenden Sie Licht nur dort, wo Sie es unbedingt brauchen. Wer Wege beleuchtet, kann mit Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhr arbeiten. Wenn Sie den Garten verlassen, schalten Sie das Licht aus.

Lichtverschmutzung entsteht vor allem dann, wenn Licht nach oben oder seitlich abstrahlt. Dies könnte durch ein Abschirmen der Leuchten einfach verhindert werden. Montieren Sie Lampen möglichst niedrig und nutzen Sie Licht, das nach unten strahlt, nicht seitlich und nicht nach oben.

Richten Sie das Licht nicht direkt in Bäume, Büsche und Hecken.

Benutzen Sie Lampen mit gelbem Licht und niedriger Intensität. Blaues Licht streut mehr als warmes Licht und zieht ebenso mehr Insekten an.

Schaffen Sie dunkle Rückzugsorte im Garten. Viele Gartenbewohner sind froh über Stein- oder Asthaufen, wo sie sich verstecken können.

IG NATÜRLICH MÖHLIN
www.natuerlich-moehlin.ch


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote