«Mit Herz und Soul»

  07.07.2022 Nordwestschweiz

Sarah-Jane-Fest in der Reithalle

Nach coronabedingter Zwangspause ging am Samstag das dritte Sarah-Jane-Fest mit bekannten Stars und Formationen aus der Unterhaltungsszene über die Bühne. Moderiert wurde der Anlass von Hansy Vogt, dem Fernsehpublikum besser bekannt als «Frau Wäber».

Otto Graf – Volksstimme

ROTHENFLUH. Die Reithalle wurde zur Festhalle. Wo sonst die Rosse traben, waren am Samstagabend, am dritten Sarah-Jane-Fest, Stars aus der leichten Muse die Hauptakteure. Zweimal war der Anlass wegen Corona ins Wasser gefallen. Umso mehr freute sich Sarah-Jane, in ihrem Wohnort neben dem Publikum eine ganze Anzahl an bekannten Künstlerinnen, Künstlern und Formationen aus der Szene der leichten Unterhaltung begrüssen zu können.

Das Konzert der Gastgeberin stand unter dem Motto «Mit Herz und Soul». So nennt sich auch ihr neuestes Album, das nicht weniger als 16 Tracks umfasst, und dies in einer Zeit, in der Spotify und andere Kanäle in der Szene mitmischen. Die Tatsache zeigt, dass es der Künstlerin ein echtes, aus dem Herzen stammendes Anliegen ist, ihre Fans mit den Songs zu beglücken. «Das Album ist eine Momentaufnahme. Es widerspiegelt, was ich denke und fühle», sagte sie zu ihren Fans. Gegen zwanzig Lieder, die Zugaben inbegriffen, trug sie vor, begleitet vom «Dani Sparn Orchester», der dreizehnköpfigen Bigband des Ehemanns von Sarah-Jane.

Der Begriff «Herz» zog sich wie ein roter Faden durch den fast zweistündigen Auftritt. Unterhielt Sarah-Jane früher ihr Publikum hauptsächlich mit Stimmungsliedern, so lässt sie es heute mit ihrer vollen Stimme etwas gediegener angehen – mit Kultmelodien aus der Gospel-, Rock- und Pop- sowie aus der klassischen Schlagerszeneszene, wie etwa mit «Wunder gibt es immer wieder», um einen Titel herauszugreifen. Warmer Applaus nach jedem Lied bestätigte, dass die Stilrichtung beim Publikum ankommt. Eigentlich müsste man sich die Lieder von Sarah-Jane ohne störende Hintergrundgeräusche in einem Konzertsaal anhören, um deren bewegende Klänge voll geniessen zu können. Es muss ja nicht gleich das KKL sein.

«Schlag auf Schlager»
Hansy Vogt aus dem nahen Schwarzwald, zum dritten Mal dabei, ist somit bereits Stammgast am Sarah-Jane-Fest. Auch heuer führte er als gewitzter Moderator durch das Programm und unterhielt die Anwesenden mit Ohrwürmern und Gassenhauern nach dem Motto «Schlag auf Schlager». Das Publikum in der Halle machte begeistert mit. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer standen auf den Bänken und Tischen. Es wurde geschunkelt, was das Zeug hielt; sei es zum «Schneewalzer» oder zu «Lustig ist das Zigeunerleben». Dabei segelte er mit dem Mikrofon in der Hand durch die ganze Halle und mischte sich unter die Leute. Der Sänger und Entertainer ist im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt. Man kennt ihn aus Sendungen des SWR-Fernsehens namentlich als «Frau Wäber» in der Kultfigur einer bauernschlauen Landfrau mit einem unglaublich geschliffenen Mundwerk. Zudem ist Hansy, der jeden und jede duzt, offizieller Schwarzwaldbotschafter und rührt dabei mit seinem alemannischen Dialekt kräftig die Werbetrommel für seine Heimat, aber auch für die Schweiz.

Zuvor heizten Sigrid und Marina die Stimmung in der Halle an. Die Evergreens, Volkslieder und volkstümliche Schlager animierten direkt zum Mitsingen und verfehlten ihre Wirkung nicht. Das grosse Schweizerkreuz auf dem roten T-Shirt unterstrich den Bezug der Damen aus dem Salzkammergut zur Schweiz. Das Geschwisterpaar gewann 2007 den Grand-Prix der Volksmusik und steht seit über 20 Jahren auf der Bühne.

Fast ein Heimspiel hatten die Farnsburger Blasmusikanten, die den Anlass eröffneten. Die Formation aus Ormalingen hat sich der in der Öffentlichkeit zunehmend gefragten und beliebten Stilrichtung der böhmischen Blasmusik – die Egerländer Musikanten lassen grüssen – verschrieben. Auch Roger De Win vermochte mit seinen tief greifenden Songs zu überzeugen. Er hat auf der SRF-Musikwelle seine eigene Sendung und erreicht dank Internet ein Millionenpublikum.

Das Sarah-Jane-Fest war auch heuer ein Anlass zum Geniessen: unbeschwert, lustig, fröhlich – kurz, eine genüssliche Abwechslung zum Alltagsgeschehen.


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