Zu Fuss vom tiefsten zum höchsten Punkt im Aargau
03.06.2022 FricktalWo liegt der tiefste, wo der höchste Punkt im Kanton Aargau? Eine Wandergruppe von neun Personen wollte wissen, wie die Bewältigung dorthin und zurück an einem Tag erlebt wird.
Hans Zemp
Über Auffahrt können verschiedene Sachen gemacht werden. Am Radio wird über das Stehen im Verkehrsstau am Gotthard berichtet. Bei gutem Wetter lädt auch die Badi ein. Man kann aber auch wandern, wandern im Aargau. Eine Wandergruppe unter der Wanderleitung des Zuzgers Pius Koller mit fünf Damen und vier Herren im Teilnehmerfeld wollte vom tiefsten zum höchsten Punkt im Kanton Aargau und wieder zurück an den Ausgangsort wandern. Und das am gleichen Tag. Die Strecke misst über die gewählte Route 70 Kilometer und beinhaltet 1800 Höhenmeter. Um dieses Vorhaben zu bewältigen, plante Pius Koller ein Marschtempo unter dem Begriff «zügig» von zehn bis zwölf Minuten pro Kilometer ein. Auf diese Weise sollte die Route in ungefähr dreizehn Stunden Marschzeit bewältigt werden.
Ausgangsort der Wanderung war morgens um halb sechs Uhr die Mündungsstelle der Ergolz in den Rhein in Kaiseraugst. Höhe über Meer: 261 Meter. Via Rheinfelden und Möhlin bog die Gruppe dann ins Wegenstettertal ein. Nach dreieinhalb Stunden, auf die Minute genau nach Zeitplan, gab es in Zuzgen auf dem Lettackerhof Frühstück. Nach einer Viertelstunde wurde die nächste Etappe unter die Füsse genommen. Über den Buschberg und Anwil stieg die Wandergruppe auf zum Geissfluegrat. Dieser liegt auf Aargauer Boden auf 908 Metern. Das prächtige Wanderwetter kam der Gruppe bei diesem Effort deutlich entgegen.
Nach dem Mittagessen wurde der nun erleichterte Rucksack wieder geschultert. Via Schafmatt und Oltigen gelangte die Wandergruppe bei Rothenfluh durch ein sich mit seinen Weihern reizvoll präsentierendes Naturschutzgebiet. Über das Asp und Hemmiken erreichte man Buus und damit den «Zvierihalt». Nach der bereitgestellten Verpflegung blieben noch die restlichen Kilometer über Maisprach nach Olsberg, Giebenach und an Augusta Raurica vorbei zurück nach Kaiseraugst zum Ausgangspunkt.
Viele Schönheiten unterwegs
Im Baselbiet habe man viele schön geschmückte Brunnen gesehen. Dies sei vermutlich wegen den verschiedenen Eierleset gewesen. Auch die Quelle der Ergolz am Fuss der Geissf lue hat man sehr bewusst wahrgenommen und auf dem Weg von Oltigen nach Rothenf luh durfte landschaftlich prächtiges Gebiet durchwandert werden. Klar haben bei einigen Wandernden auf dem langen Weg Blasen den Weg zu den Füssen gefunden. Das grossartige Erlebnis und die Freude am Erreichen des Zieles entschädigten aber so sehr, dass am Ziel auf den Gesichtern wirklich gute Laune ablesbar war.
Einige Mitglieder der teils zufällig zusammengesetzten Gruppe betrachten diesen recht anforderungsreichen Leistungsmarsch durch das Juragebiet als Vorbereitung für den Gotthardmarsch, der ungefähr gleich lang ist und vom Seelisberg auf die Gotthardhöhe führt.
Das Echo der teilnehmenden Wanderschar war super. Das schöne Wetter, die bunte Natur und die vielen geführten Gespräche liessen das Unternehmen zu einem echten Gruppenerlebnis werden.