Startschuss für 10-Millionen-Projekt
23.06.2022 RheinfeldenNeue Wärmezentrale am Weidenweg in Rheinfelden
Der Augarten und weitere Wohngebiete in Rheinfelden werden künftig mit Wärme aus einer neuen Holzschnitzelfeuerung versorgt. Am Montag erfolgte der Spatenstich für die Wärmezentrale «Chloosfeld». Die AEW Energie AG investiert rund zehn Millionen Franken.
Valentin Zumsteg
RHEINFELDEN. «Das ist ein guter Tag für die Energiestadt Rheinfelden und ein guter Tag für unser Bestreben, möglichst viele Haushalte mit Wärme aus erneuerbarer Energie zu versorgen», sagte Stadtammann Franco Mazzi am Montag anlässlich des Spatenstichs für die neue Wärmezentrale am Weidenweg. Auf dem Land der Abima Management AG, wo bislang Camper auf einem Parkplatz standen, entsteht in den kommenden Monaten eine moderne Heizzentrale, welche die Siedlung Augarten sowie das Weiherfeld Mitte/Ost künftig versorgen soll. Zudem ist eine Verbindung zum Wärmeverbund Rheinfelden Mitte vorgesehen (die NFZ berichtete). «Diese erlaubt es, dass dieser Wärmeverbund weiter ausgebaut wird, da die heutigen Kapazitäten schon gut ausgelastet sind», erläuterte Mazzi.
Ein kleines bisschen weniger abhängig
Die Wärme in der neuen Heizzentrale mit der Bezeichnung «Chloosfeld» wird mit einer Holzschnitzelfeuerung (2400 kW) und zwei Öl-Spitzenlastkessel erzeugt. Gemäss AEW Energie AG stammen mindestens 80 Prozent der Wärme aus nachhaltigen Energiequellen; die benötigten Holzschnitzel sollen aus den regionalen Wäldern kommen. Bei Bedarf kann die Anlage später mit einer zweiten Holzfeuerung ausgebaut werden, wie Marc Ritter, Leiter Geschäftsbereich Energie bei der AEW Energie AG, erklärte: «Es freut uns sehr, dass mit dem Bau der neuen Anlage die CO2-Bilanz des Fernwärmenetzes Augarten entscheidend verbessert werden kann.» Die bestehenden Gasheizkessel der alten Wärmezentrale an der Säckingerstrasse werden altersbedingt stillgelegt. Die bei der Abwasserreinig ungsanlage installierten Wärmepumpen, die ebenfalls das Fernwärmenetz Augarten beliefern, bleiben hingegen in Betrieb.
Die AEW Energie AG investiert rund zehn Millionen Franken in das ganze Projekt. «Nach der Inbetriebnahme können mit dem neuen Wärmeverbund jährlich rund 1,2 Millionen Kubikmeter Erdgas eingespart und somit 2800 Tonnen CO2 pro Jahr substituiert werden», sagte Ritter. Gerade in der heutigen Zeit mit dem Krieg in der Ukraine trage dies dazu bei, dass man ein kleines bisschen weniger abhängig von fossilen Energien werde. Dazu passt, dass auf dem Dach der Wärmezentrale eine Photovoltaik-Anlage installiert wird, die Strom vor allem für den Eigenbedarf liefern soll.
Inbetriebnahme im Herbst 2023
Die Abima Management AG bleibt weiterhin Eigentümerin des Landes, sie stellt die Parzelle dem AEW im Baurecht zur Verfügung. «Als wir angefragt wurden, mussten wir nicht lange diskutieren. Wir erachten dies als ein sehr sinnvolles Projekt», sagte Mike Salz von der Abima AG.
Die Bauarbeiten haben vor kurzem begonnen. Bis im Herbst soll der Aushub abgeschlossen sein, anschliessend folgen die Baumeisterarbeiten. Marc Ritter geht davon aus, dass die Inbetriebnahme der neuen Wärmezentrale «Chloosfeld» im Herbst 2023 erfolgen kann.

