Die Reha ist mit einem «blauen Auge» davongekommen

  03.06.2022 Rheinfelden, Wirtschaft

Die Corona-Pandemie schlägt sich negativ in den Geschäftszahlen 2021 der Reha Rheinfelden nieder. Dank eines Beitrags des Kantons schliesst die Rechnung dennoch positiv ab.

Valentin Zumsteg

Für Leo Bonati war es eine Premiere: Seit Jahresanfang ist er Chefarzt und medizinischer Direktor der Reha Rheinfelden, er hat die Nachfolge von Thierry Ettlin angetreten. Am Mittwoch war er nun erstmals bei der Jahresmedienkonferenz dabei und äusserte sich zusammen mit Matthias Mühlheim, administrativer Direktor, über das vergangene Jahr und die Pläne für die Zukunft.

Grössere Umsatzeinbussen
«Nach 2020 hat Corona auch 2021 für ein blaues Auge bei der Reha gesorgt», sagte Mühlheim. Die Pandemie wirkte sich erneut negativ auf die Geschäftszahlen aus, aufgrund der Einschränkungen und Vorgaben wegen der Pandemie waren grössere Umsatzeinbussen zu verzeichnen. Besonders stark gelitten haben das Besucherrestaurant Salis, das einen Verlust von 326 000 Franken schrieb, sowie die Medical Fitness und das Kurszentrum.

Trotzdem kann ein positives Gesamtergebnis ausgewiesen werden. Zu verdanken ist dies vor allem der Covid-Entschädigung des Kantons, dem Wachstum bei den ambulanten Therapien sowie der Abgeltung von gemeinwirtschaftlichen Leistungen für Forschung und das Kindertherapiezentrum. Unter dem Strich resultiert so ein Überschuss von 762 000 Franken. Ohne die Covid-Entschädigung des Kantons in Höhe von 944 000 Franken wäre das Resultat aber negativ ausgefallen, wie Mühlheim betonte. 2020 hatte es wegen Corona noch ein Minus von 550 000 Franken gegeben.

Leichte Abnahme bei den Pflegetagen
Die Zahl der Pflegetage ging im vergangenen Jahr auf 69 858 zurück (-0,4 Prozent). Die Abnahme sei ausschliesslich auf den Rückgang der Pflegetage bei der Muskuloskelettalen Rehabilitation zurückzuführen. Die Pf legetage der übrigen Leistungsaufträge befanden sich auf Vorjahresniveau oder leicht darüber. Im Durchschnitt wurden 2021 total 191 Betten betrieben.

Ins neue Jahr ist der Gesundheitsbetrieb erfreulich gestartet. «Stationär und ambulant läuft es sehr gut. Die Nebenbetriebe wie Restaurant, Fitness oder Kurszentrum liegen aber noch unter dem Vor-Corona-Niveau», schilderte Mühlheim.

Erstmals mehr als 700 Mitarbeitende
Die Reha Rheinfelden hat die Reha-City Basel, die seit 2007 zusammen mit ZurzachCare betrieben wurde, per 1. Januar 2021 komplett übernommen. Dadurch erhöht sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erstmals auf über 700 (rund 560 Vollzeitstellen).

Unter der Leitung von Professor Leo Bonati bietet die Reha seit diesem Jahr eine Neurovaskuläre Sprechstunde mit Ultraschalldiagnostik an. Das Angebot umfasst unter anderem die ultraschallgestützte Untersuchung der Hals- und Hirnarterien in der Abklärung von Hirnschlag, Hirnstreifung und anderen neurologischen Symptomen. «Die Neurovaskuläre Sprechstunde bildet mit dem Schwerpunkt der Prävention ein zentrales Element im integrierten Versorgungspfad», sagte Bonati. Er will zudem in Zusammenarbeit mit der Universität Basel auch neue wissenschaftliche Schwerpunkte einbringen und die Forschung an der Reha Rheinfelden verstärken.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote