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  24.06.2022 Kolumne

Zum Dahinschmelzen

Simone Rufli

Bitte entschuldigen Sie, wenn dieser Text fliessend daherkommt. Es liegt einzig und allein an den hohen Temperaturen. Buchstaben reagieren äusserst empfindlich auf Wärme. Ab einer Zimmer-Temperatur von 28 Grad ist das Bilden von sinngebenden Satzkonstruktionen massiv erschwert. Ab 34 Grad im Schatten schleppt es sich allenfalls noch mühsam von einer verbalen Wortkette zur nächsten.

Das soll nun aber keine Ausrede sein. Ich gebe zu, auf den Hitzerekord vom letzten Wochenende war ich schlicht nicht vorbereitet.

Unglaublich, wie viele Buchstaben mir am letzten Sonntag wortlos weggeschmolzen sind! Ein Desaster!

Einzig bei den grossen T ist es nicht ganz so schlimm. Sie kann ich ohne Stil nun als Gedankenstrich – verwenden.
Ganz besonders ärgerlich: Nach dem Hitzesommer 2015 habe ich mir angewöhnt, unten im kühlen Keller einen Buchstaben-Vorrat anzulegen. Bereits 2018 und dann wieder im 2019 konnte ich davon profitieren. Umso dümmer von mir, dass ich Anfang Monat – im Hinblick auf den bevorstehenden Halbjahres-Abschluss – die Hälfte der Buchstaben-Vorrats-Kisten vom Keller in die Wohnung heraufgeholt habe, wo die Buchstaben nun elendiglich dahingeschmolzen sind.


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