Mit dem Smartphone ins Leben der Römerstadt eintauchen

  10.05.2022 Kaiseraugst, Kultur

Neues Angebot in Augusta Raurica

Die Römerstadt Augusta Raurica geht mit einer Augmented-Reality-Ausstellung neue Wege in der Geschichtsvermittlung. Besucherinnen und Besucher erhalten mittels einer Hörspiel-Smartphone-App einen noch besseren Zugang zu den archäologischen Stätten in Kaiseraugst. Ermöglicht wurde das schweizweit einmalige Projekt durch die Kantone Aargau und Basel-Landschaft sowie durch das Bundesamt für Kultur (BAK).

In der neuen Ausstellung «Augusta Raurica AR Experience» wird in einem schweizweit einzigartigen interaktiven Rundgang die Geschichte der ehemaligen römischen Gewerbehäuser auf dem Gebiet der Aargauer Gemeinde Kaiseraugst erzählt. Besucherinnen und Besucher tauchen mit ihrem eigenen Smartphone und einer Augmented-Reality-App mit Hörspiel in den Alltag vor 1700 Jahren ein und erleben die letzten Stunden der Bewohnerinnen und Bewohner vor dem katastrophalen Brand mit. So soll ein breites Publikum auf neue und emotionale Art und Weise einen Zugang zur römischen Geschichte erhalten.

Auf dem neusten Stand
Der aus den Trümmern der Gewerbehäuser auferstandene römische Hausgott «Lar» begleitet die Besucherinnen und Besucher mit seiner Erzählung durch die verschiedenen Räume. Gleichzeitig werden 3D-Visualisierungen in die sichtbaren archäologischen Ruinen hineinprojiziert. Sie gewähren einen Einblick in die ursprüngliche Raumausstattung und in die römische Lebenswelt. Dank einer neuen AR-Technologie können sich die Besucherinnen und Besucher mit der App frei von fixen Ankerpunkten bewegen.

Das Hörspiel und die Visualisierungen sind fiktiv. Dennoch basieren die Inhalte auf dem neusten Forschungsstand. Die Visualisierungen von Möbeln und anderen Gegenständen stützen sich auf Funde in Augusta Raurica. Kleidungsstücke hingegen orientieren sich weitgehend an Erkenntnissen von anderen Fundorten oder auf bildlichen Darstellungen aus römischer Zeit.

Bei den römischen Gewerbehäusern – eine Mischung aus Gewerbebetrieb, Taverne und Herberge – handelt es sich um den am besten erhaltenen privaten Gebäudekomplex der Römerzeit nördlich der Alpen. Der 1987 darüber errichtete Schutzbau sowie das gesamte Ruinenareal wurden parallel zur App-Entwicklung saniert und mit einer neuen Besucherplattform sowie einer Szenenbeleuchtung aufgewertet. Das Publikum erhält neu unter anderem freie Sicht auf die römische Bodenheizung und auf die historischen Wandmalereien. Mit der Neugestaltung von Areal und Vermittlungsform werden die Gewerbehäuser zu einer der Hauptattraktionen von Augusta Raurica.

Gleichzeitig mit den Sanierungsarbeiten wurde auch der Fundplatz neu ausgewertet. Die Resultate dieser Forschungsarbeiten flossen direkt in die App ein und erschienen darüber hinaus in einer Publikation zur Eröffnung der neuen Ausstellung.

Feierliche Eröffnung
Die Ausstellung «Augusta Raurica AR Experience» ist ein Gemeinschaftsprojekt der Römerstadt Augusta Raurica (BL), der Kantonsarchäologie Aargau und der Immobilien Aargau mit finanzieller Unterstützung des Bundesamts für Kultur (BAK). Die Grundidee für den Vermittlungsansatz fusst auf einem Forschungsprojekt der Hochschule für Gestaltung und Kunst der FHNW.

Am Freitag eröffneten Alex Hürzeler, Landammann und Vorsteher des Aargauer Departements Bildung, Kultur und Sport, und Monica Gschwind, Vorsteherin der Baselbieter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion, die neue Ausstellung im Beisein einer Vertretung des BAK sowie rund 70 geladenen Gästen. Die Römerstadt Augusta Raurica prüft nun, ob AR-Smartphone-Apps auch für andere Fundorte in Frage kommen. (mgt)


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