Fricktaler Milchpulver für die Ukraine

  07.05.2022 Möhlin

Der Möhliner Landwirt Severin Kym hat die Milch, die seine Kühe an zwei Tagen geben, gespendet. Daraus wird Milchpulver für die Ukraine produziert.

Mitten durch blühende Felder führt eine schmale Strasse zum Hof von Severin Kym in Möhlin. Er wohnt auf dem sehr gepf legten Bäumlihof mit seiner 4-jährigen Tochter Rebecca. Severin ist 43 Jahre alt und bewirtschaftet seit 2001 einen Milchw irtschaftsbetrieb. Seine Hofeinfahrt schmückt ein 24-Stunden-Milchautomat, an dem etliche Konsumenten täglich frische Milch beziehen.

Milchspende für die Ukraine
Severin Kym ist Meisterlandwirt und melkt seine 75 Kühe mit einer durchschnittlichen Milchleistung von 8500 Kilogramm pro Jahr im Melkstand. Auf die Frage, wie er eine gute Qualität erreicht, antwortet er, dass er jeden Tag sein Bestes gibt, sauber und ordentlich zu arbeiten. «Der Bauernhof ist der einzige Ort, wo man Lebensmittel ohne weisse Haube produziert», schmunzelt Severin.

Wie zentral eine funktionierende Versorgung mit Lebensmitteln aber ist, wird uns mit der aktuellen Situation vor Augen geführt. Als Severin Kym von der Milchspendeaktion von der Milchproduzenten-Organisation «mooh» erfuhr, hat er sofort entschieden, so viel Milch zu spenden, wie seine Kühe in zwei Tagen produzieren. Für ihn ist es wichtig, etwas für die Menschen vor Ort in der Ukraine zu tun. «Ich trinke täglich eine Ovi mit Rebecca und ich möchte, dass das die Ukrainer auch können.» Stolze 21 500 Kilogramm Milch kamen beim Spendenaufruf von den mooh-Produzenten zusammen. Die Milch wurde von der Firma Hochdorf zu Milchpulver verarbeitet, welches nachher mithilfe der Organisation «St.Gallen Helps Ukraine» im Osten der Ukraine verteilt wurde.

Kosten steigen stark
Severin Kym hat die Milchproduktion ausgedehnt. Deswegen wurde der Platz im Stall knapp und sein Nachbar übernimmt die Aufzucht. So kann er sich völlig der Milchwirtschaft und dem Ackerbau widmen. In seinen Zukunftsplänen liegt der Fokus auf der Produktion von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Er möchte den Betrieb ausbauen und die Produktion steigern. Er glaubt an den Betriebszweig Milchwirtschaft und damit aufzuhören käme für ihn nicht in Frage. Die grösste Herausforderung für ihn ist die starken Kostensteigerungen bei den zugekauften Gütern. Das drückt die Stimmung, obwohl der Milchpreis aktuell super wäre. (mgt)


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