Ein Hoch auf die Entschleunigung

  10.05.2022 Rheinfelden

Beim trinationalen Fahrradtourismus sitzt Rheinfelden mit im Boot

Das Projekt Dreiland-Radregion soll den länderübergreifenden Fahrradtourismus vielfältig stärken. Rheinfelden mischt mit.

Ronny Wittenwiler

Es ist der Versuch, im wahrsten Sinne des Wortes eine Region neu zu erfahren – nämlich auf zwei Rädern. So liegt nun in den Gemeinde- und Tourismusbüros des Dreilands einheitliches Kartenmaterial auf, massgeschneidert auf Fahrradtouristen und in der Absicht, diese auf den richtigen Weg zu bringen beim Erleben einer ganzen Grenzregion. Dreiland-Radregion heisst das Projekt, das nach rund drei Jahren zum Abschluss kommt und unter Trägerschaft des Trinationalen Eurodistrict Basel (TEB) nicht nur zwei grenzüberschreitende Radwege (210 Kilometer; 40 Kilometer) komplett neu beschildern liess. «Es entstanden auch gemeinsame Kommunikationsmittel, eine Internetseite mit vielen Tipps für Fahrradreisen durch die Grenzregion und es wurden Strategien entwickelt, um das Angebot für Fahrradtouristen zu verbessern.» Mit diesen Worten bewirbt TEB das neue Angebot. Beteiligt am Projekt waren auch die beiden Rheinfelden.

Das Velo im Trend
«Man erlebt die Region mit dem Velo viel intensiver als mit dem Auto oder dem ÖV. Man hört sie, man riecht sie und man schmeckt sie sogar mit ihren Angeboten an Mahlzeiten», sagte Rheinfeldens Stadtammann Franco Mazzi anlässlich der Projektpräsentation vom Donnerstag. Diese Stärkung des länderübergreifenden Fahrradtourismus, sie ist eine Ode an die Entschleunigung, und sie kommt – nach den Worten des Stadtammans zu urteilen – im richtigen Moment: Der sanfte Tourismus sei im Trend, gerade die Pandemie habe das Auge dafür geschärft, was quasi vor der Haustüre zu entdecken ist. Ferien mit dem Velo statt mit dem Flugzeug. Pia Gerzmann vom TEB stellte schliesslich die neu aufgeschaltete Internetseite vor, auf denen die vielfältigen Angebote und Dienstleistungen zu finden sind, ein Image-Film soll zudem Lust machen, in den Sattel zu steigen.

Brückenschlag
Neben der Förderung des Fahrradtourismus in der trinationalen Agglomeration Basel nannte Gerzmann zwei weitere Ziele des Projekts: einerseits die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Tourist-Informationen der Region, andererseits die Wertsicherung der kulturellen Vielfalt und der Landschaften der Region. Gerade Letzteres knüpft daran an, was Klaus Eberhardt, Oberbürgermeister von Badisch-Rheinfelden, im Beisein seines Kollegen Franco Mazzi unterstrich: «Mit der Beteiligung der beiden Rheinfelden am trinationalen Raum ist es uns gelungen, eigene Punkte zu setzen und zu zeigen: Die Region ist reicher als nur ihre Kernstädte.»

Dass die Präsentation vor den Medien zuerst beim Brückenkopf auf Badischer Seite und danach auf Schweizer Seite im Rathaus über die Bühne ging, war kein Zufall. Es ist das Bekenntnis, dass beim regelrechten «erfahren» einer Region der Rhein kein Hindernis ist, sondern Teil eines gemeinsamen Lebensraums, über den so manche Brücke geschlagen wird – und über welche dann auch ein Radweg zum nächsten Erlebnis führt.

www.dreilandradregion.de www.tourismus-rheinfelden.ch


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