Auffahrt endlich wieder auf dem Inseli

  31.05.2022 Rheinfelden

Über Staatsgrenzen und Konfessionen hinweg feierten die Christen aus sechs Kirchgemeinden Auffahrt gemeinsam mit dem traditionellen Freiluftgottesdienst.

Boris Burkhardt

«Auffahrt ist das Fest, das die Grenzen überwindet», sagte Monika Lauper von der römisch-katholischen Kirchgemeinde in Rheinfelden während der Begrüssung der rund 150 Gläubigen. Dieses Schlagwort wurde am Donnerstag auf dem Inseli vor der versammelten Gemeinde auf Festbänken nach der langen Coronapause wieder auf die traditionelle Art beider Rheinfelden gelebt, wie sie, das darf man getrost behaupten, weltweit einmalig sein dürfte: binational und trikonfessionell, nämlich jeweils mit den evangelischen, römisch-katholischen und christbeziehungsweise altkatholischen Christen in beiden Städten. Alle sechs Kirchgemeinden waren durch einen Geistlichen vertreten, dieses Jahr mit zwei neuen Gesichtern: Der christkatholische Pfarrer Peter Feenstra hat das Amt in der Schweizer Martinskirche von Peter Grüter übernommen; Felix Roleder ist derzeit als Vikar in der evangelischen Christusgemeinde in Badisch-Rheinfelden tätig. Der 33-jährige Roleder war heuer sogar der siebte Geistliche am Inseli-Altar und hielt die Predigt, in der er mit Reinhard Meys «Über den Wolken» die christliche Sehnsucht nach dem Himmel beschrieb, die gleich drei Aspekte umfasse: der Himmel als Existenz nach dem Tod bei Gott, der Himmel auf Erden als Friedenszeit und der neue Himmel und die neue Erde, die Christus mit seiner Wiederkunft schaffen wolle.

Zuvor hatten Schweizer und Deutsche getrennt in einer kleinen Prozession von Kirche zu Kirche gefeiert, auf Schweizer Seite geographisch bedingt traditionell von der römischkatholischen Josefskirche zur reformierten Kirche und zur christkatholischen Stadtkirche St. Martin. In den gemeinsamen Fürbitten waren der Krieg in der Ukraine und die soziale Gerechtigkeit Thema; die Kollekte auf dem Inseli wurde für die Tafel in Badisch Rheinfelden gesammelt. Begleitet wurde der Inseli-Gottesdienst von den Posaunenchören aus Rheinfelden und Bad Säckingen.

Lauper war unter den sieben Geistlichen die einzige Frau. Laut Pfarrer Joachim Kruse von der Christusgemeinde ist das aber eher Zufall, da es zumindest in Deutschland in den evangelischen Kirchen inzwischen mehr weibliche als männliche Pfarrer gebe.


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