«Es braucht die Bevölkerung»

  19.05.2022 Rheinfelden

In Rheinfelden sind Freiwillige gesucht

Seit vielen Jahren engagiert sich das «Netzwerk Asyl Rheinfelden» für Geflüchtete. Da voraussichtlich ab Juni einige Hundert Schutzsuchende aus der Ukraine im Dianapark untergebracht werden, steigt der Bedarf an freiwilligen Helferinnen und Helfern.

Valentin Zumsteg

Bald 50 000 Ukrainerinnen und Ukrainer, die wegen dem Krieg flüchten mussten, sind in den vergangenen zwei Monaten in der Schweiz angekommen. «Beim Kosovokrieg dauerte es ein Jahr, bis so viele Flüchtlinge kamen. Die aktuelle Situation sprengt jeden Rahmen. Deswegen braucht es jetzt auch neue Methoden», sagt Rudi Neumaier. Er engagiert sich in Rheinfelden seit vielen Jahren beim «Netzwerk Asyl», das auf freiwilliger Basis unter anderem Deutschkurse für Flüchtlinge anbietet.

«Mindestens 50 Freiwillige»
In den kommenden Monaten dürfte die Zahl der Schutzsuchenden in Rheinfelden rasant ansteigen: In der Überbauung Dianapark sollen ab Juni rund 450 Ukrainerinnen und Ukrainer eine vorübergehende Bleibe finden. Die Eigentümerin stellt dem Kanton Aargau 120 Wohnungen zur Verfügung, die wegen einer geplanten Totalsanierung derzeit leerstehen (die NFZ berichtete). Die Integration dürfte für alle Beteiligten eine Herausforderung werden. «Es braucht deswegen eine Mobilisierung der Bevölkerung. Viele Leute sind bereit, sich zu engagieren, sie wissen aber vielleicht nicht wie und wo», sagt Neumaier. Das Netzwerk Asyl will hier helfen und setzt drei Schwerpunkte: Deutschkurse, Patenschaften sowie eine niederschwellige Kontaktmöglichkeit für Gastfamilien, Schutzsuchende und interessierte Helfer (Meeting Point Ukraine). «Ich gehe davon aus, dass wir mindestens 50 Freiwillige brauchen. Jeder entscheidet selber, wie viel Zeit er investieren kann und will», sagt Neumaier. Wer eine Patenschaft übernimmt, hilft den Gef lüchteten dabei, im neuen schweizerischen Alltag zurechtzukommen.

«Einen Unterschied machen»
«Es braucht Angebote, die nachhaltig sind und mit den wechselnden Flüchtlingsbewegungen umgehen können», sagt Rolf Schmid, Präsident von «Netzwerk Asyl Aargau». In Rheinfelden habe man das Glück, dass es seit vielen Jahren bereits eine Netzwerk-Gruppe gebe, auf deren Erfahrung man auf bauen könne. «Ein solches Engagement kann sinnstiftend sein, so kann man etwas gegen die eigene Ohnmacht tun», sagt Rolf Schmid und ergänzt: «Für die gef lüchteten Leute können wir einen Unterschied machen. Wenn wir es nicht tun, macht es niemand.»

Wer sich in irgendeiner Form für Schutzsuchende einsetzen will, kann sich beim Netzwerk Asyl Rheinfelden melden: Rudi Neumaier, 078 779 02 14 oder per Mail: rudi_n@gmx.ch.

www.netzwerk-asyl.ch


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote