Am Samstag belebte der «Schlösslimärt» Oeschgen

Trotz eisigen Temperaturen schlenderten die Oeschgerinnen und Oeschger am Samstag an den ersten «Schlösslimärt». Organisiert wurde der Anlass vom Verein «5072», der sich für das Oeschger Dorfleben einsetzen will.

Andrea Marti

Auf den Osterglocken liegt Schnee, die Besucherinnen und Besucher tragen Winterjacken, Schals und Mützen, zwischen den Marktständen wärmen sie sich die Hände am Feuer auf. Würden an den Ständen keine Osterhasen aus Holz, Stoff oder Stahl angeboten, man könnte meinen, der Schlösslimärt fände im Dezember statt. Aber weit gefehlt: Nachdem zwei Jahre lang kaum Veranstaltungen im Dorf stattfanden, will der Oeschger Dorfverein «Netzwerk5072» mit seinem «Schlösslimärt» jetzt, wo die Pandemiemassnahmen aufgehoben wurden, zu einem aktiven Oeschger Dorfleben beitragen.

Dieses Ziel, so zeigte sich am Samstag, hat der Verein erreicht: Fast vierzig Stände reihten sich dicht an dicht. Angeboten wurden Kulinarisches, Selbstgemachtes aus Holz und Stoff, Back- und Wurstwaren und Selbstgebasteltes. Neben Oeschger Marktständen reihten sich Auswärtige, auch wenn ursprünglich die Idee war, einen reinen Oeschger-Anlass durchzuführen. «Wir hatten einfach sehr viele Anfragen, wir mussten sogar einige ablehnen. Eine Marktfahrende bot gar an, spontan am Markttag einzuspringen, wenn jemand ausgefallen wäre». Man merke, so Organisatorin Jasmin Reimann, dass viele Markfahrende zwei Jahre lang kaum Einsätze gehabt hätten.

Neben den Markfahrenden war der Anlass aber auch für die Dorfbevölkerung ein willkommener Anlass, um sich wieder einmal unter die Leute zu mischen. Zwischen den Markständen unterhielten sich Oeschgerinnen und Oeschger, manch ein «Schön dich zu sehen, lang ist’s her!» tönte über den Platz zwischen dem Schlössli und der Kirche. Die Besucher kamen zahlreich, trotz dem schlechten Wetter: «Wir sind sehr, sehr zufrieden mit dem Anlass!», sagt deshalb Jasmin Reimann.

Neben dem Marktbetrieb gab es am «Schlösslimärt» auch eine Festwirtschaft, einen Crèpestand und eine Bar. Für die kulinarische Versorgung sorgten die Männerriege, der Frauenturnverein und das Jugendcafé. Die Fricktalisch-Badischen Vereinigung für Heimatkunde führte zwei Lesungen durch, an der Kinder Sagen lauschen konnten, wenn ihnen nach einer Pause vom Kinderflohmarkt war.

Dass der Markt am Samstag ein solcher Erfolg war, erleichterte das OK. «Wie der Markt ankommt, war für uns eine grosse Unbekannte, weil wir noch nie eine solche Veranstaltung durchgeführt haben», so Organisatorin Reimann. Dass jetzt, nach rund zwei Jahren fast ohne Dorfleben, am Schlösslimärt Oeschgerinnen und Oeschger zusammenkommen, macht das OK «schon sehr happy», so Reimann. Unter anderem deshalb soll der Schlösslimärt nicht die letzte Veranstaltung des Vereins «Netzwerk5072» bleiben: Im Sommer will der Verein ein Strassenfest durchführen.