Kaiseraugst soll grüner und sozialer werden

  14.04.2022 Kaiseraugst

Gemeinderat präsentiert Legislaturziele 2022-25

Der Klima- und Umweltschutz stehen für den Kaiseraugster Gemeinderat in den kommenden Jahren im Zentrum. Damit soll die Lebensqualität weiter verbessert werden.

Valentin Zumsteg

«Als ich vor zwölf Jahren im Gemeinderat begonnen habe, war die Umwelt ein Randthema. Heute steht sie für uns zuoberst», erklärte die Kaiseraugster Gemeindepräsidentin Françoise Moser. Zusammen mit Gemeinderatskollege Jean Frey und Sabine Schär, Gemeindeschreiberin Stv., präsentierte sie am Dienstagmorgen vor den Medien die Legislaturziele 2022- 2025. Diese Ziele sind anlässlich von zwei Workshops im Januar und März erarbeitet worden.

Erneuerbare Energie fördern
«Kaiseraugst zeichnet sich als umweltbewusste und zukunftsorientierte Gemeinde mit hoher Wohnund Arbeitsqualität aus und nimmt im Bereich ökologische Nachhaltigkeit eine Vorbildfunktion ein», lautet einer der zentralen Leitsätze. Damit soll die Lebensqualität weiter verbessert werden. Konkret will der Gemeinderat das Förderprogramm für «erneuerbare Energien» für Private erweitern. «430 Haushalte in Kaiseraugst haben noch eine Öl- oder Gasfeuerung. Wir wollen das Umsteigen auf Fernwärme oder Wärmepumpe finanziell fördern», erklärte Jean Frey. Voraussichtlich an der kommenden Einwoh nergemei nde-Versam m lu ng im Juni will der Gemeinderat den Bürgerinnen und Bürgern zwei entsprechende Anträge unterbreiten. Auch Schotter- und Steingärten sind dem Gemeinderat ein Dorn im Auge. Hier sind ebenfalls Fördermassnahmen geplant, um Flächen zu entsiegeln und der «Verschotterung» von Privatgärten entgegenzuwirken.

Gemeinde soll sauberer werden
«Kaiseraugst wird sauberer», lautet ein weiteres Legislaturziel. Viele Kaiseraugster stören sich nämlich an Verschmutzung, fehlender Sauberkeit und Littering. Dies hat eine Bevölkerungsbefragung ergeben, die im vergangenen August durchgeführt worden ist (siehe Infobox). Eine weitere Massnahme, welche der Gemeinderat in Erwägung zieht, ist die Durchführung von Kursen zum Thema «Zivilcourage». «Damit wollen wir die Eigeninitiative jedes Einzelnen stärken», so Moser.

Die Gemeinde will aber nicht nur grüner werden, sondern auch das Soziale und den Austausch stärken. So sind unter anderem Informationsanlässe und Beratungsangebote für verschiedene Gruppen wie Senioren, Familien und Jugendliche geplant. Quartieranlässe sollen initiiert werden. «Wenn sich die Leute kennen, dann fördert das auch das Sicherheitsgefühl», sagte Moser. Denn die Bevölkerungsbefragung hat ergeben, dass Kaiseraugst bei der öffentlichen Sicherheit tiefere Werte ausweist als Vergleichsgemeinden. Der Gemeinderat will deshalb ein Sicherheitskonzept erstellen – dies eine weitere konkrete Massnahme bei den Legislaturzielen.

Im Bereich Bildung hat sich der Gemeinderat ebenfalls einiges vorgenommen: Unter anderem soll es für begabte Jugendliche ein Förderprogramm geben. Gleichzeitig prüft die Gemeinde die Einführung von Mitwirkungsmöglichkeiten für Eltern von schulpflichtigen Kindern. Ein weiteres Thema ist der Ausbau der IT-Infrastruktur, so dass bereits Schüler ab der dritten Klasse über einen eigenen Laptop oder ein eigenes Tablet verfügen. Der Gemeinderat hat sich also viel vorgenommen – bis alles umgesetzt ist, dauert es wohl mindestens vier Jahre.


Positives und Negatives

Die Gemeinde Kaiseraugst liess im August 2021 eine Bevölkerungsbefragung durchführen. 60 Prozent der Befragten zeigten eine hohe Zufriedenheit mit der Gemeinde. Der Mittelwert betrug 5,7 von 7 Punkten. Damit liegt Kaiseraugst ganz leicht über dem Wert der Vergleichsgemeinden (5,6). Als besonders positiv werten die Befragten die zentrale Lage der Gemeinde, die Verkehrsanbindung, die Grünflächen (Wald/ Natur) sowie die tiefen Steuern.

Bei den Einkaufsmöglichkeiten gehen die Meinungen hingegen auseinander: Für 27 Prozent der Befragten gehören sie zu den besonders positiven Aspekten der Gemeinde. Auf der anderen Seite liegen die Einkaufsmöglichkeiten bei der Liste mit den negativen Punkten zuvorderst. Ebenfalls negativ gewertet wird, dass Kaiseraugst keine Post und keine Migros hat. Weitere Minuspunkte sind der Verkehr, die Verschmutzung (fehlende Sauberkeit, Littering) sowie der Lärm und der Gestank von Industriebetrieben. Bei der öffentlichen Sicherheit schneidet die Gemeinde vergleichsweise schlecht ab. Erstaunlich: Bei der Bewertung der Verwaltung ist die Zufriedenheit mit dem Betreibungsamt am grössten. Der Gemeinderat und das Bauamt/Bauverwaltung liegen da deutlich dahinter. (vzu)


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