Das Feuerwehrmagazin hat ausgedient
29.04.2022 WegenstettenWegenstetten soll Wohnungen für Alt und Jung erhalten
In Wegenstetten benötigt die Feuerwehr seit dem Zusammenschluss zur Feuerwehr Wabrig mit Hellikon und Zuzgen ihr Magazin nicht mehr. Auf diesem Areal soll Wohnraum entstehen. Eine Arbeitsgruppe unter Gemeinderat Christoph Schreiber präsentierte der Bevölkerung in einer Informationsveranstaltung Ideen und Möglichkeiten.
Hans Zemp
Seit einigen Jahren hat das Wegenstetter Feuerwehrmagazin in der Niedermatt seine Funktion verloren. Dies war für den Gemeinderat Grund, sich mit der Zukunft des Areals zu befassen. Er bestellte eine Arbeitsgruppe mit Fachleuten aus verschiedenen Branchen ein, um ein Konzept für die Überbauung des Areals zu erarbeiten. Dieser Gruppe gehören Christoph Schreiber, Sascha Gut, Marco Hürbin, Lukas Gisiger und David Schreiber an. Nachdem nun erste Ideen vorliegen, hat der Gemeinderat die Bevölkerung zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Die rund 70 Personen, die der Einladung Folge leisteten, wollten die neusten Ideen in Erfahrung bringen.
Der Auftrag an die Arbeitsgruppe bestand darin, Vorschläge über Bauträger, Landkauf durch den Investor, Beteiligungen und Rahmenbedingungen zu erarbeiten. Dabei hat man erkannt, dass das Angebot von altersgerechten Wohnungen genauso fehlt wie Wohnungen für die junge Bevölkerung und nur begrenzter Mietwohnungsbau vorhanden ist. Zum grössten Teil wird das Gebäude nicht mehr gebraucht. Auch sollen Bank und Dorfladen sowie die Anbindung an den öffentlichen Verkehr erhalten bleiben. Es braucht laut Arbeitsgruppe «bezahlbare, attraktive Wohnungen für Jung und Alt.»
Die 2647 Quadratmeter grosse Parzelle lässt dreigeschossige Bauten an zentraler Lage zu. Vorgeschlagen wird, zwei Wohnblöcke mit Einstellhalle sowie Grün- und Spielfläche zu erstellen. Der zinsgünstige Wohnraum soll für Paare und Familien erstellt werden und attraktiv sein. Es wird ganz klar postuliert, dass kein Renditeprojekt für fremde Investoren entstehen darf. Für acht bis zehn Millionen Franken sollen 18 bis 24 Wohnungen erstellt werden. Wohngrössen sollen Zweieinhalb-, Dreieinhalb- und Viereinhalbzimmer sein.
Welche Eigentumsformen?
Die Arbeitsgruppe favorisiert die Eigentumsform der Aktiengesellschaft und stellt die Form der Baugenossenschaft in den zweiten Rang. Aktien können nur Einwohner von Wegenstetten erwerben. Die Gemeinde soll mit 51 Prozent Aktienanteil ein bevorzugtes Stimmrecht erhalten und den Investoren so Sicherheit verschaffen können. So lasse sich die Bautätigkeit besser steuern. Man will keine fremden Besitzer. Stockwerkeigentum will man ebenfalls nicht.
Die Dorfbevölkerung soll mit Aktieninvestitionen von 50 000 bis maximal 250 000 Franken sowie mit stimmrechtlosen Aktien ab 25 000 Franken einbezogen werden. Die Gemeinde bringt mit dem Bauland rund eine Million ein. Ein Drittel der Finanzierung soll aus Eigenmitteln, zwei Drittel durch Fremdmittel stammen. Es liegt der Gemeinde nun daran, Echo aus der Bevölkerung zu erhalten. Die Kommission soll ihre Arbeit fortsetzen und an der Sommergmeind 2022 will man wieder orientieren.
In der regen Diskussionsrunde stellten sich alle Votanten hinter das geplante Projekt. So war etwa zu hören, das sei «eine saugute Idee, vor allem, wenn man nicht wisse, wohin mit dem Geld.» Einige wünschten in gewissen Bereichen mehr Details zu erfahren. So etwa zu Fotovoltaik, Flachdach und anderen Punkten. Die Planung ist aber noch nicht ins Detail vorangeschritten und mit dem Bau beginne man sicher erst nach dem Dorffest, meint Gemeindeammann Felix Wendelspiess.