Zweiter Halt in Laufenburg
03.03.2022 LaufenburgMit Grossratspräsidentin Elisabeth Burgener durch die elf Bezirke des Kantons
Der Gemeindeverband Bezirk Laufenburg im Allgemeinen wie auch die Ausführungen von Sandra Wey von der Jugendund Familienberatung im Speziellen sorgten für viel Interesse und Diskussionen unter den Teilnehmenden.
Susanne Hörth
Sich für einmal auch ausserhalb des Parlamentsbetriebs auszutauschen und dabei auch Einblicke in regionale Institutionen zu erhalten, ist Teil von Elisabeth Burgener Grossratspräsidentin-Tour durch die elf Bezirke des Aargaus. Nach Möhlin vor einer Woche (die NFZ berichtete) folgte am Dienstagmorgen mit Laufenburg bereits die zweite Station. Im Rehmann-Museum begrüsste die höchste Aargauerin ihre Grossratskolleginnen, -kollegen und einige Gäste.
Soziale, kulturelle und ökologische Themen liegen der Politikerin Elisabeth Burgener sehr am Herzen. Es wundert daher auch nicht, dass genau solche Institutionen auf ihrer Tour durch den Aargau besucht werden. In Laufenburg lag der Fokus auf dem Gemeindeverband Bezirk Laufenburg, insbesondere den sehr eindrücklichen Ausführungen von Sandra Wey, Stellenleiterin Jugend- und Familienberatung. Inmitten von Erwin Rehmanns Werken im gleichnamigen Museum war auch der Kultur sichtbaren Raum geboten. Herbert Weiss, der als Laufenburger Stadtamann die Anwesenden ebenfalls begrüsste, war im Laufe des Morgens auch als Präsident des Gemeindeverbands Bezirk Laufenburg mehrfach gefordert. Das von den Gemeinden des Bezirks Laufenburg gewählte zentralisierte Modell sorgte immer wieder für Komplimente und Nachfragen. Die Dienste Jugend- und Familienberatung (JFB), Berufsbeistand (KESD), Mütter- und Väterberatung (MVB) sowie die Logopädie Bezirk Laufenburg unter einem Dach zu vereinen, stiess auf viel Interesse. Insbesondere weil hier für alle 18 Verbandsgemeinden die gleichen Bedingungen gelten. «Bei der Präsentation der Rechnung wie auch des Budgets haben wir keine Reaktionen bekommen», sagt Adrian Brogle, Geschäftsführer des Gemeindeverbands. Das sei ein Indiz für die Zufriedenheit der Verbandsgemeinden.
Frühzeitig Hand bieten
Fast zehn Jahre ist Stellenleiterin Sandra Wey bei der Jugend- und Familienberatung in Laufenburg tätig. Wie wichtig frühzeitige Hilfe, insbesondere bei Kindern ist, machte sie in ihren Ausführungen mehrfach deutlich. Mit «Prävention statt Intervention Staat» unterstrich Sandra Wey das Zusammenspiel aller involvierten Stellen. Dass Eltern die Sorge für ihre Kinder entzogen wird, sei die letzte Konsequenz. Eine Stufe, die, wenn irgendwie möglich, nicht erreicht werden darf. Die Stellenleiterin machte hier insbesondere auf die vorgelagerten Unterstützungsangebote aufmerksam. Alles müsse auch stets in Verhältnismässigkeiten stehen. «Wir wollen keine Abhängigkeiten schaffen. Unser Ziel ist, dass es die Leute selbst schaffen und wir überflüssig werden», so Wey. Dank der Dienste unter einem Dach sind oft auch kurze Wege möglich. Das betonte ebenfalls Barbara Matter von der Mütter- und Väterberatung.
Nachahmenswert
Es sei ein beispielhaftes Modell betonten die anwesenden Grossrätinnen. Im Kanton Aargau würde bei den Beratungsdiensten ein Flickenteppich herrschen, den es mit gemeinsamem, politischem Engagement zu beseitigen gelte. Im Gebäude Hinteren Wasen konnten sich die Anwesenden dann noch einen persönlichen Eindruck verschaffen.