Mieter erhalten bald Kündigung
11.03.2022 RheinfeldenDie Helvetia-Versicherung macht vorwärts: Derzeit liegt das Baugesuch für die Gesamtsanierung der Rheinfelder Dianapark-Überbauung öffentlich auf. Ende März sollen alle Mieter die Kündigung erhalten.
Valentin Zumsteg
Bei den Mietern der Dianapark-Überbauung herrscht eine gedrückte Stimmung. Seit vergangenem Spätsommer ist offiziell bekannt, dass die Helvetia-Versicherung als Eigentümerin die zehn Mehrfamilien- und Hochhäuser umfassend sanieren und modernisieren will. Das hat zur Folge, dass alle bisherigen Bewohner die Kündigung erhalten und ausziehen müssen (die NFZ berichtete).
Gestaffelter Auszug
Jetzt liegt das Baugesuch für das Grossprojekt, das gemäss Helvetia-Sprecher Jonas Grossniklaus rund 80 Millionen Franken kosten wird, auf der Rheinfelder Bauverwaltung öffentlich auf. Neben der umfassenden Sanierung und Neugestaltung ist auch der Einbau von zusätzlichen kleineren Wohnungen geplant. Waren es bisher 242 Wohneinheiten, sollen es künftig 300 sein.
Bald werden nun alle Mieterinnen und Mieter die Kündigung erhalten. «Der Versand der Kündigungsschreiben erfolgt voraussichtlich Ende März 2022. Nach der Mietvertragskündigung seitens Helvetia haben die Bewohnerinnen und Bewohner mindestens ein Jahr Zeit, eine Anschlusslösung zu finden», erklärt Jonas Grossniklaus.
Die Sanierung soll gestaffelt erfolgen. Die erste Etappe wird gemäss Planung von April 2023 bis April 2024 erfolgen; die betroffenen Bewohner müssen bis Ende März 2023 ausziehen. Die zweite Etappe ist zwischen Oktober 2023 und Januar 2025 vorgesehen (Auszug bis Ende September 2023) und die letzte Etappe erfolgt voraussichtlich zwischen Mai 2024 und Juli 2025 (Auszug bis 30. April 2024).
Abschied fällt schwer
Viele Bewohner haben sich aber schon in den vergangenen Monaten nach neuen Wohnungen umgeschaut. Gemäss Grossniklaus sind bereits 35 Prozent der Mieterinnen und Mieter ausgezogen oder haben selber gekündigt. «Besonders viele Bewohnerinnen und Bewohner der Liegenschaften der ersten Bauetappe haben die Vorlaufzeit genutzt, um eine neue Wohnung zu finden. Hier beträgt der Anteil der mieterseitigen Kündigungen 60 Prozent», sagt Grossniklaus. Kommt hinzu, dass Helvetia schon im Vorfeld zahlreiche Wohnungen nicht mehr vermietet habe. So sei heute nur noch rund die Hälfte der Wohnungen in einem ungekündigten Mietverhältnis.
Die Helvetia versuche, bei Bedarf aktive Unterstützung bei der Wohnungssuche zu leisten: «Sei es durch den Sachverhalt erläuternde schriftliche Referenzauskünfte oder durch die Unterbreitung von Wohnungsangeboten aus dem Eigenbestand.» Das ändert für viele ältere und langjährige Mieterinnen und Mieter aber nichts daran, dass sie lieber im Dianapark geblieben wären respektive bleiben würden.