Irene Klieber singt mit Eltern und Kindern

  20.03.2022 Rheinfelden

Seit fast 20 Jahren Kursleiterin an der Musikschule Magden

Mit viel Begeisterung ist Irene Klieber-Hungerbühler Kursleiterin für das «Eltern-Kind-Singen» an der Musikschule Magden. Sie leitet auch die Kurse Musik und Bewegung für Kindergartenkinder, das Eltern-Baby-Singen und den Kinderchor Kolibri. An der Primarschule Möhlin unterrichtet sie den Musikgrundkurs.

Clara Willers

«Singen ist etwas ganz Natürliches», schildert die 39-Jährige in ihrem Zuhause mitten in der Rheinfelder Altstadt, wo sie mit ihrem Mann und den drei Kindern wohnt. «So wie Eltern mit ihren Babys von Anfang an reden und sie zum Sprechen animieren, können wir mit ihnen singen und ihre individuelle Musikalität fördern.»

«In meiner Kindheit und Jugend wurde bei uns viel gesungen», erinnert sich Irene Klieber-Hungerbühler, die mit ihren Eltern und zwei Schwestern in der Nähe des Roduner-Hofs, umgeben von Natur und Tieren, aufgewachsen ist. Gesangsrituale wie das Singen vor dem Schlafengehen oder ein Lied vor dem Sonntagsessen erlebte sie als bereichernd und setzt diese Tradition nun mit ihren eigenen Kindern fort. «Seit der Geburt unserer Zwillinge begleiten uns Schlaf- und Trostlieder, Jahreszeiten- und Tierlieder, Anziehund Spiellieder durch den Alltag und helfen uns über manch schwierige Situation hinweg.»

«Die Musik begleitet mich mein Leben lang»
Schon Anna Hungerbühler, die Grossmutter väterlicherseits, war Primarlehrerin und Organistin und ermöglichte ihren drei Söhnen das Erlernen eines Instrumentes. Walter Trüb wiederum, der Grossvater mütterlicherseits, war ebenfalls als Organist in Kirchen tätig, zuletzt in Berg am Irchel (ZH). «Bei jedem Besuch wurde musiziert», erinnert sich die Rheinfelder Musikerin. «Mein Grossvater begleitete meine Mutter Annelis, die sehr gerne singt, am Klavier und mich an der Flöte. Bis zum hohen Alter von 94 Jahren spielte er und liess sich von altersbedingten Gebrechen nicht entmutigen.»

Schon in jungen Jahren sang Irenes Mutter im Jugendchor vom bekannten Musiker Willi Gohl und später in Rheinfelden im Reformierten Kirchenchor unter der Leitung von Rolf Haas.

«Die Musik begleitet mich mein Leben lang», bilanziert Irene Klieber-Hungerbühler, die während ihrer Kindheit und Jugend mehrere Instrumente erlernen konnte. Mit vier Jahren erhielt sie erstmals Blockflötenunterricht von ihrer Mutter, die als Primar- und Blockflötenlehrerin arbeitete. Die Bedeutung der Blockund der Traversflöte habe sich seit den 1950er-Jahren, dem Beginn der Alte-Musik-Bewegung, verändert. «Gerade für die Aufführung von barocken Opern verwendet man vermehrt alte Instrumente mit dem Ergebnis eines authentischen Klangs. Durch tolle Musiker wie beispielsweise den Blockf lötisten Maurice Steger, welcher auch Konzerte speziell für Kinder gibt, erlangte die Blockf löte ein gutes Image.»

Ab der 2. Primarklasse nahm sie, unter anderem bei Rolf Haas, Klavierunterricht und lernte mit zehn Jahren Querflöte an der Musikschule Rheinfelden Kaiseraugst. Mit dem Eintritt ins Gymnasium Leonhard wechselte sie schliesslich zum Querflötenlehrer Matthias Ebner an die Musikschule der Musikakademie Basel. Seine Interpretation von Mozarts Andante hatte sie bereits als Kind begeistert. «Matthias Ebner schätze ich sowohl fachlich als auch menschlich. Das gemeinsame Spiel, das Erarbeiten von Musikstücken, die Arbeit am Klang und Ausdruck waren immer spannend und inspirierend», beschreibt sie. Nach der Matura mit Schwerpunkt Musik studierte Irene Klieber Schulmusik II mit dem Hauptfach Querflöte sowie Musik und Bewegung.

Nicht nur moderne Lieder, auch Klassiker begeistern Gross und Klein
Das Singen könne als Muttersprache des Menschen bezeichnet werden. Noch bevor Kinder sprechen, kommunizieren sie mit Lauten und Lallgesängen. «Als es noch keine Radios und Fernseher gab, war das Singen und Musizieren in der Familie stärker verbreitet», so Klieber. «Das Liedgut, die Volks- und Kinderlieder und Verse wurden von den modernen Medien verdrängt und sind teilweise in Vergessenheit geraten. Deshalb bietet das Eltern-Baby- und Eltern-Kind-Singen für Familien eine wunderbare Gelegenheit, in der Gruppe neue und alte Kinderlieder zu lernen.» Kinder- und Volkslieder haben einen festen Platz im Unterricht von Irene Klieber. Alte Kinderlieder wie Roti Rösli, Es falled Blättli wieder und Alli mini Äntli mit den verschiedenen Strophen begeistern nach wie vor Gross und Klein.

«Für mich ist der Austausch mit meinem Mann, Sänger und Gesangspädagoge, eine grosse Bereicherung», schildert sie. Schön zu sehen sei auch, dass die Beliebtheit des Singens durch Musiker wie Andrew Bond, Linard Bardill oder Roland Zoss wieder gewachsen sei.

«In den Kursen geht es auch um den sozialen Aspekt»
Das gemeinsame Singen in Kursen wie dem Eltern-Kind-Singen stärkt die Beziehung von Kindern, Eltern oder anderen Bezugspersonen. Man kommt mit anderen Familien in Kontakt und verwurzelt sich mit dem Wohnort. «Als Kursleiterin begleite ich Familien oft über längere Zeit und knüpfe wertvolle Beziehungen zu ihnen. Es geht auch um den sozialen Aspekt.»

Die Kurse haben eine bestimmte Struktur, an welcher sich Kinder gerne orientieren. Auf ein Anfangslied folgt ein Tanz aus dem In- oder Ausland, den die Musikpädagogin vereinfacht. Darauf hin führen, je nach Jahreszeit und Thema, Lieder, Bewegungs- und Singspiele durch abwechslungsreiche, lebhafte Stunden. «Neue Lieder und Spielideen finden so den Weg heim zu den Familien. Eine schönere Tätigkeit kann ich mir nicht vorstellen.»


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