Fricktaler Gewerbe fürchtet Ukraine-Krieg

  24.03.2022 Gewerbe, Wölflinswil, Wirtschaft

Der Gewerbeverein Frick-Laufenburg thematisiert unterbrochene Lieferketten

An der Generalversammlung des Gewerbevereins Region Frick-Laufenburg (Geref) sprach Präsidentin Franziska Bircher unter anderem über die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf das hiesige Gewerbe.

Andrea Marti

Nachdem der allererste Schock über die Invasion Russlands in der Ukraine nachgelassen hat, beginnen nun die Fragen nach möglichen langfristigen Konsequenzen des Krieges. Diese Fragen beschäftigen auch den Gewerbeverein Region Frick-Laufenburg (Geref ), der am Dienstag zur Generalversammlung einlud. «Nachdem schon die Corona-Pandemie die Lieferketten teilweise unterbrochen hat, passiert nun dasselbe wegen dem Krieg in der Ukraine», stellte Geref-Präsidentin Franziska Bircher fest: «Davon sind auch hiesige Unternehmen betroffen».

Das bestätigt auch Urs Widmer, Geschäftsleiter des aargauischen Gewerbeverbands. «Wenn einzelne Rohstoffe nicht mehr oder nur sehr verzögert verfügbar sind, können dadurch zahlreiche Projekte zum Stillstand kommen. Für die einzelnen Unternehmen bedeutet das grosse Einnahmeeinbussen», so Widmer.

Möglichkeiten, die Konsequenzen des Kriegs für die Gewerbler abzufangen, sehen die Gewerbeverbände nur wenige. «Wir sehen unter anderem die Gemeinden und den Kanton in der Pflicht, die Bedingungen für das Gewerbe möglichst einfach zu machen, damit die Unternehmen trotz den Turbulenzen möglichst normal weiterarbeiten können», sagt Urs Widmer vom Aargauischen Gewerbeverband. Damit meint er beispielsweise, dass Baubewilligungen schneller erteilt werden sollen. Ausserdem, so Widmer, könnte mehr Land als Gewerbezone eingestuft werden. So würden Voraussetzungen geschaffen, falls einzelne Unternehmen ihre Produktion wieder in die Schweiz holen wollten.

Rückblick auf Corona-Jahr
Neben dem Ausblick auf die kommenden Monate blickte der Gewerbeverein auch auf das vergangene Jahr zurück. Zahlreiche Anlässe mussten wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Dazu gehörte beispielsweise die Gewerbeausstellung, die im Oktober hätte stattfinden sollen. «Die Kosten, die durch Testzelte und andere Corona-Vorkehrungen entstanden wären, waren einfach zu hoch», erklärte Geref-Präsidentin Bircher an der Versammlung.

Wegen der Corona-Einschränkungen, so Bircher weiter, hat der Gewerbeverein andere Angebote ins Leben gerufen: So wurde jeweils nach den Pressekonferenzen des Bundesrats ein Newsletter verschickt, in dem für die Mitglieder des Gewerbeverbandes die wichtigsten Resultate der Pressekonferenz zusammengefasst wurden. Ausserdem wurden die Gewerbegutscheine, die besonders während der Pandemie die regionalen Betriebe stützen sollten, weitergeführt.

Trotz der Corona-Aktionen litt aber das Budget des Gewerbevereins. So fielen etwa bereits Kosten für die Vorbereitung der Gewerbeausstellung an, bevor diese abgesagt wurde. Diese konnten jedoch mit Rückstellungen gedeckt werden, wie Kassierin Daniela Müller erklärte.

Der Gewerbeverein hofft darauf, dass im kommenden Jahr wieder mehr Veranstaltungen stattfinden können. Bereits geplant ist beispielsweise der Anlass «Schule trifft Wirtschaft», wo angehende Lernende üben können, Vorstellungsgespräche zu führen. Ausserdem sollen mehrere Netzwerkanlässe durchgeführt werden. Zudem sind die Weihnachtsmärkte in Frick und Laufenburg wieder geplant, nachdem sie vergangenes Jahr abgesagt werden mussten.


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