Der milde Winter hinterlässt Spuren

  11.03.2022 Möhlin

Ein milder Winter sorgte für einen stark aufgeweichten Boden und dafür, dass viele Holzschläge in der Region noch nicht beendet werden konnten. «Wir arbeiten mit Hochdruck daran», sagt nun etwa Urs Steck vom Forstbetrieb Region Möhlin.

Ronny Wittenwiler

An vielen Orten in den Waldungen des Forstbetriebs Region Möhlin sieht es mehr oder weniger so aus, als hätte jemand vergessen, Ordnung zu schaffen: Furchen entlang der Waldstrassen, Reifenprofile von Forstfahrzeugen, herumliegende Splitter von abtransportiertem Holz. «Der Anblick stört mich ja selber auch», sagt Urs Steck, Leiter Forstbetrieb Region Möhlin. «Mit vielen Holzschlägen sind wir aber noch nicht durch.»

Aufgeweichter Boden
Der milde Winter hat gemäss Steck dafür gesorgt, dass das Forstpersonal an vielen Standorten die Holzschläge im Rahmen der normalen Nutzung noch nicht zu Ende führen konnte. Konkret liess es der oft aufgeweichte Boden nicht zu, Holzschläge beziehungsweise Transporte auf den Waldwegen, geschweige denn entlang der einzelnen Zugangsgassen, durchzuführen. Die Pausen bei milder und nasser Witterung, um den Boden zu schonen, sorgen nun dafür, dass man im Forstbetrieb Region Möhlin bei mindestens der Hälfte aller Holzschläge die Arbeiten noch nicht zu Ende führen konnte. Aus dieser Perspektive der Arbeitseffizienz sei es kein guter Winter gewesen, sagt Steck. «Der Boden war kaum je gefroren. War es zu nass, mussten wir jeweils abbrechen.» Just das hat dann auch zum möglichen Eindruck geführt, als hätten seine Leute den Arbeitsplatz im Wald verlassen, ohne für Ordnung zu sorgen. Urs Steck sagt dazu aber auch: «Es macht keinen Sinn, die einzelnen Standorte auf Vordermann zu bringen, wenn wir sowieso nochmal rein müssen und es dann genauso wieder aussieht.» Klingt eigentlich alles relativ plausibel und nach keiner grossen Sache. Steck sagt aber: «Dass man wegen der Holznutzung auch schon mal angefeindet oder gar als Baummörder bezeichnet wird, ist nicht mehr ungewöhnlich. Zuletzt aber gab es auch Beschwerden, wir würden im Wald eine Sauerei hinterlassen.»

Holz ist wieder gefragt
Steck hofft auf Verständnis und etwas Geduld in der Bevölkerung. «Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, die einzelnen Holzschläge bis Ende Monat beenden zu können und danach werden auch die betreffenden Wege wieder geputzt sein.» Dank dem schönen Wetter, so scheint es aktuell, kommen die Forstwarte gut voran mit Aufräumen.

Die aktuellen Holzschläge im Forstbetrieb Region Möhlin, von denen Urs Steck spricht, sind im Rahmen der normalen Jahresnutzung zustande gekommen. «Die Nachfrage nach Holz steigt enorm», sagt er. «Gerade in Zeiten wie jetzt zeigt sich der Vorteil dieses nachwachsenden Rohstoffs.»


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